Basierend auf Worsdells Klasse S entwickelte Raven die Klasse S2, die für den gemischten Dienst vorgesehen war. Die ersten sieben Loks wurden ohne Überhitzer ausgeliefert und die restlichen 13 mit einem Überhitzer der Bauart Robinson. Auch die ersten sieben wurden später nachgerüstet, zum Teil aber auch mit Schmidt-Überhitzern. Der Tender verfügte über eine Wasserschöpfeinrichtung zur Verlängerung der Reichweite. Die zuletzt gebaute Nr. 825 war die erste Lok auf den britischen Inseln mit Gleichstromzylindern.
Das Einsatzgebiet der Loks sah vor, dass zum Beispiel in einer Richtung ein Schnellzug und auf dem Rückweg ein Güterzug gezogen wird. Von den damals üblichen zweiachsigen Güterwagen mit einer Nutzlast von jeweils zehn Tonnen konnten auf einfachen Strecken bis zu 80 und auf bergigeren Strecken etwa 50 gezogen werden. Die Schnellzüge erreichten oft ein Gewicht von 350 Tonnen.
Bei den Besatzungen war die S2 offenbar unbeliebt, weil der Kessel eine ungenügende Verdampfungsleistung erreichte, wenn man die Eigenheiten der Maschine nicht kannte. Die LNER übernahm alle Loks der Klasse S2 als Klasse B15. Ihre Ausmusterung fand zwischen 1937 und 1947 statt.