Diese Lokomotive erblickte als Nummer 40 der Milwaukee & Mississippi Railroad das Licht der Welt und existiert heute nach einem mehrmaligen Wechsel der Besitzer immer noch. Sie wurde 1857 von Breese, Kneeland & Company in Jersey City, New Jersey gebaut, auf den Namen „Spring Green” getauft und ist heute die einzige erhaltene Maschine dieses Herstellers. Letzterer bestand von 1853 bis 1873 und war einer von zwei Herstellern, die gleichzeitig unter dem Namen New York Locomotive Works firmierten. Die Bahngesellschaft nannte sich 1861 zunächst in Milwaukee & Prairie du Chien Railway Company um und ging 1867 in den Besitz der Milwaukee & St Paul Railroad über. Damit wurde die Lok zur Nummer 111 der ab 1874 als Chicago, Milwaukee & St. Paul Railroad bekannten Gesellschaft.
Im Jahr 1889 kam die Lok in den Süden der USA, wo sie die Nummer 1 erhielt, die sie heute noch trägt. Ihr neuer Besitzer war die Arizona & Southeastern Railroad Company, welche später als El Paso & Southwestern Railroad die Geschäfte führte. Das Netz erstreckte sich zwischen Arizona, New Mexico und Texas bis über die Grenze nach Mexiko. Die Lok wurde von Holz- auf Kohlefeuerung umgebaut und erhielt ihr heutiges Aussehen mit einem langen, schmalen Schornstein und verlängerter Rauchkammer. Sie wurde unter anderem zur Versorgung von Minen eingesetzt und 1903 ausgemustert.
Schon sechs Jahre nach ihrem Dienstende wurde die Nummer 1 optisch wieder auf Vordermann gebracht und mitten in der Innenstadt von El Paso aufgestellt. 1939 durfte sie sogar im Western „Let Freedom Ring” eine Rolle spielen. 1960 wurde sie an die University of Texas in El Paso gestiftet. Aus dieser Zeit stammt die Anekdote, dass Studenten oftmals des Nachts die Glocke der Lok läuteten und deswegen der Schlegel entfernt werden musste. Im Jahr 1999 wurde die Lok zum nationalen Kulturgut erklärt und in den folgenden Jahren für über eine Million Dollar restauriert. Seit 2003 ist sie im Railroad and Transportation Museum in El Paso zu finden.