Als die London and South Western Railway dringend Loks für schwere Güterzüge benötigte, entwarf der Chefingenieur Robert Urie die Klasse H15 als 2'C-Lok mit einem Kuppelraddurchmesser von sechs Fuß. Die gleiche Achsanordnung und der gleiche Raddurchmesser war schon 1905 bei der F13 verwendet worden, jedoch hatte die H13 nur zwei große, außen angeordnete Zylinder. Indem man auch die Steuerung außen anordnete, erreichte man eine für Güterzugloks vorteilhafte einfache Zugänglichkeit aller wichtigen Teile. Urie war zwar ein Befürworter der Heißdampftechnik, er war sich aber unsicher über die beste Ausführung der Überhitzer. Aus diesem Grund entschied er sich dafür, unterschiedliche Ausführungen der Lok zu bauen.
Somit setzte sich die erste Bauserie zusammen aus vier Stück mit Überhitzern der Bauart Schmidt, vier mit welchen der Bauart Robinson und zwei zum Vergleich gänzlich ohne Überhitzer. Da keine der beiden Bauarten die Erwartungen von Urie komplett erfüllte, entwickelte er seinen eigenen Überhitzer und benannte ihn nach der Fabrik, in der die Loks gebaut wurden als „Eastleigh-Überhitzer”. Die erste Lok, die diesen bekam, wurde aus dem nicht erfolgreichen Einzelstück der Klasse E14 umgebaut. Letztlich bekamen auch die ersten zehn Exemplare diese Überhitzer nachgerüstet. Nach der Gruppierung wurden bei der Southern Railway unter Richard Maunsell 15 weitere Exemplare gebaut. Fünf davon entstanden als Umbau aus den Loks der Klasse F13.
Im Betrieb zeigten sich neben der einfachen Wartung auch gute Leistungen und ein sehr geringer Verschleiß. Lediglich die aus der F13 umgebauten Exemplare verfügten über ein sehr hohes Führerhaus, das Personal unter sechs Fuß Körpergröße vor besondere Herausforderungen stellte und diesen Loks den Spitznamen „Kathedralen” einbrachte. Die ursprünglich grüne und verzierte Farbgebung wurde ab 1939 unter Bulleid in ein schlichtes Schwarz geändert. Bei der Gründung der Britisch Railways wurden sie in die Leistungsklasse 4P5F eingereiht, das heißt im Personenzugdienst Leistungsklasse vier und im Güterzugdienst Leistungsklasse fünf. Die Ausmusterung der H15 war schon 1961 abgeschlossen, so dass keine einzige erhalten wurde.