Die Loks mit den Nummern EG 538 abc bis EG 549 abc waren schwere Güterzug-Elektroloks, von denen eine kleine Serie zwischen 1915 und 1922 in Betrieb genommen wurde. Sie bestanden aus je drei Teilen, die einzeln als EG 538 a, 538 b und 538 c usw. bezeichnet wurden. Sie sind auch bekannt unter der Baureihenbezeichnung E 913, welche sie später von der DRG erhielten.
Das Fahrwerk bestand aus drei zweiachsigen Teilen mit Außenrahmen, auf denen jeweils ein Elektromotor stand und die Achsen über Hallsche Kurbeln und Stangen antrieb. Auch die Aufbauten waren dreigeteilt, wobei die einzelnen Teile nicht schlüssig miteinander verbunden waren. Es handelte sich um eine Gepäcklokomotive, da der mittlere Aufbau kaum Ausrüstung aufnahm, sondern hauptsächlich als Gepäckraum diente. Er nahm außerdem die beiden Führerstände auf und war außen mit Holz verkleidet. Die anderen beiden Aufbauten waren etwas schmaler, um die Sicht aus den Führerständen zu erleichtern und nahmen die Transformatoren und andere elektrische Ausrüstung auf.
Die Inbetriebnahme begann 1915, erstreckte sich jedoch auf Grund des Kriegs über einige Jahre. Die ursprüngliche Bestellung über 20 Maschinen wurde schließlich auf zwölf verringert. Das Haupteinsatzgebiet lag im Bereich der anspruchsvollen und früh elektrifizierten Schlesischen Gebirgsbahn, dehnte sich aber auch bis Görlitz aus. Die Loks konnten bei sechs Promille 1.200 Tonnen und bei 20 Promille 500 Tonnen ziehen, wobei die Geschwindigkeit jedoch oftmals nur bei 20 km/h lag. Große Probleme machten die Laufeigenschaften, da der dreiteilige Aufbau immer wieder zu Schlingerbewegungen und übermäßigem Verschleiß bzw. Schäden an Zahnrädern führte. Obwohl die Höchstgeschwindigkeit später von 45 auf 50 km/h erhöht werden konnte, wurden die Fahrwerksprobleme nie gelöst.
Bei der Reichsbahn wurde schnell deutlich, dass sich eine über 100 Tonnen schwere Lok mit einer Stundenleistung von etwas über 1.000 kW in modernen Zeiten nicht mehr im schweren Güterzugdienst behaupten kann. Auf Grund der relativ geringen Achslast konnten die Maschinen zunehmend auf Nebenstrecken eingesetzt werden, jedoch wurden bereits 1934 die ersten beiden ausgemustert und bis 1943 folgten alle weiteren.