Um eine stärkere Schnellzuglokomotive als die Maschinen der Achsfolge 2'C zu erhalten, ließen die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen 1908 eine der ersten Pacifics in Europa bauen. Um vorhandene Drehscheiben nutzen zu können und gleichzeitig einen großen Tender zu ermöglichen, hatte die Nachlaufachse jedoch einen sehr geringen Abstand von der dritten Kuppelachse.
Dadurch musste die Belpaire-Feuerbüchse zwischen die Kuppelräder verlagert werden, womit die G 12 nicht zu den typischen Pacifics mit breiter Feuerbüchse gehörte. Der Antrieb war typisch für französisch beeinflusste Gebiete mit vier Zylindern nach System de Glehn. Weitere Merkmale waren die Serve-Rohre im Kessel und eine Saugzuganlage mit variablem Querschnitt und Kleeblattform.
Da Kessel und Feuerbüchse im Vergleich zu anderen Pacifics und auch Ten-wheelern zu klein waren, wurden nur acht S 12 gebaut. Die sieben, die nach dem Ersten Weltkrieg noch vorhanden waren, kamen 1938 als 1-231 A zur SNCF. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen drei nach Luxemburg, zwei in die DDR und zwei nach Polen. Während sie in Luxemburg bis 1950 und in der DDR bis 1953 eingesetzt wurden, wurden die beiden in Polen schon 1946 ausgemustert, ohne wirklich eingesetzt worden zu sein.