Als Gattung II bezeichnete die Sächsische Staatsbahn verschiedene leichte Schlepptenderlokomotiven der Achsfolge 1B für den Einsatz vor Personen- und Güterzügen. Die erste Bauart dieser Loks wurde für die Staatsbahn beschafft für Strecken, die entweder direkt in deren Besitz waren oder nur von der Staatsbahn für den Besitzer betrieben wurden. Im Gegensatz zu den später auch als Gattung II beschafften Loks diverser Privatbahnen wurden die Maschinen der Staatsbahn-Bauart mit relativ geringen Änderungen gebaut. Somit entstanden zwischen 1854 und 1868 insgesamt 90 Exemplare bei der Sächsischen Maschinenfabrik Hartmann.
Einige Änderungen während der Produktion kamen dadurch zu Stande, dass sich die Technik zu dieser Zeit rasch weiterentwickelte und man auch mit neuen Konstruktionen experimentierte. Somit änderte sich etwa die Auslegung der Steuerung und der Übergang zwischen Langkessel und Rauchkammer. Ebenso wurde der Kesseldruck bei den späteren Maschinen auf 8,5 bar erhöht. Da in einigen Maschinen Braunkohle aus Böhmen verfeuert wurde, erhielten diese Funkenfänger zur Vermeidung von Bränden entlang der Strecke.
Bremsen gab es zu Anfang wie bei vielen anderen Loks nur am Tender, später kamen verschiedene Systeme von Dampf- oder auch Gegendampfbremsen zum Einsatz. Der Rahmen blieb die ganze Produktionszeit über innenliegend, bildete sich aber nach und nach von einem Gabel- zum Blechrahmen um.
Im Lauf der Jahre änderte sich die Gattungsbezeichnung mehrmals. Anfangs hatten alle Lokomotiven nur fortlaufende Betriebsnummern, wobei die Bauart einer Maschine allenfalls am Nummernkreis ersichtlich war. Ab 1871 wurden die älteren 1B-Loks der Staatsbahn als H III bezeichnet, ab 1885 dann als H II und ab 1896 nur noch als II. Im Jahr 1900 war noch etwa die Hälfte der Maschinen im Dienst, da die ersten Ausmusterungen schon 1882 begannen. 1914 wurden schließlich die letzten abgestellt.