Auf der Bahnstrecke Luleå–Narvik, die die schwedischen Erzminen bei Kiruna und Gällivare mit den Häfen im schwedischen Luleå und im norwegischen Narvik verbindet, waren seit Jahrzehnten die dreiteiligen Dm3 im Einsatz. Um diese abzulösen, wurde in den Neunzigern bei ADtranz die IORE bestellt, deren Namen sich von „Iron Ore” (Eisenerz) ableitet. Obwohl diese Loks später von Bombardier der TRAXX-Familie zugeordnet wurden, handelte es sich eigentlich um eigenständige Entwicklungen, die von der schweizerischen Niederlassung in Oerlikon entwickelt worden waren.
Es handelt sich um Doppelloks, die aus zwei technisch eigenständigen, sechsachsigen Lokomotiven bestehen. Da die Erzzüge auf dieser Strecke beladen mit 60 und leer mit 70 km/h betrieben werden, wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h begrenzt. Somit erreicht eine Doppellok eine Anfahrzugkraft von 1.400 kN und kann damit 8.600 Tonnen schwere Züge ziehen, die 6.880 Tonnen Eisenerz enthalten. Die Fahrzeuge sind für das raue Klima nördlich des Polarkreises ausgelegt und besitzen auch in den Führerständen eine entsprechende Ausstattung.
Die Achslast betrug zunächst 25 Tonnen, wurde aber nach dem Ausbau der Strecke und der Einführung neuer, größerer Erzwagen durch Ballast auf 30 Tonnen erhöht. Auf Grund gestiegener Förderung in den Bergwerken konnte die Dm3 mit den Anfangs bestellten neun Doppeleinheiten nicht komplett ersetzt werden. Erst nach zwei weiteren Bestellungen, die die Zahl der Paare auf 17 brachten, konnte die letzte Dm3 2013 ausgemustert werden.