Nach dem Erfolg der Challenger plante die Union Pacific, Expressgüterzüge auf dem Wasatch Grade und dem Sherman Hill zukünftig nur noch von einer Lok ziehen zu lassen. Zum Ziehen der Züge mit 3.600 short tons und mehr wurde berechnet, dass eine Reibungsmasse von 540.000 Pound oder 245 Tonnen benötigt werden würde. Die Rostfläche sollte ausreichend groß sein, um auch mit minderwertiger Kohle eine große Leistung entwickeln zu können. Dies erforderte acht Kuppelachsen und zudem vier Laufachsen, um einen ausreichend starken Kessel tragen zu können. Gleichzeitig sollten die Loks konstruktiv für eine Geschwindigkeit von 80 mph oder 129 km/h ausgelegt sein.
Die so entwickelte Lok war die schwerste, wenn auch nicht stärkste konventionelle Dampflok aller Zeiten. Wie die meisten neueren amerikanischen Gelenkloks, hatten sie vier Zylinder mit einfacher Dampfdehnung und waren somit keine echten Mallets. Die Betriebsnummern starteten ab 4000, tatsächlich erhielt die Klasse mangels eines Namens für die Achsfolge die Bezeichnung 4884. Die Union Pacific wollte sie erst offiziell „Wasatch” nennen, es setzte sich jedoch der inoffizielle Name „Big Boy” durch. 1941 wurden 20 Loks der Klasse 4884-1 gebaut und 1944 fünf weitere der Klasse 4884-2.
Um Begegnungen von zwei Big Boys zu ermöglichen, mussten die Gleisabstände in vielen Bögen vergrößert werden. Mit engen Kurven an sich hatte das Fahrwerk keine Probleme. Sie zogen in der Praxis auch Züge von 6.000 short tons und erreichten mit leichteren Zügen auch häufig ihre zugelassene Geschwindigkeit von 70 mph bzw. 113 km/h. Die Nummer 4005 wurde auf Ölfeuerung umgebaut, aber nach kurzer Zeit wieder auf Kohlefeuerung zurückgebaut. Später erhielten sie einen Aufsatz auf dem Tender, der die Kapazität von 28 auf 32 short tons erhöhte.
In den Fünfzigern wurden die Big Boys gegen die Gasturbinenloks ersetzt. So fand 1959 die letzte kommerzielle Fahrt mit einem Güterzug statt. Die 20 Loks der ersten Serie erreichten alle eine Laufleistung von knapp über einer Million Meilen. Heute existieren noch insgesamt acht Big Boys. Die 4014 wurde als einzige wiederaufgebaut und ist seit 2019 wieder betriebsfähig. Sie ist damit heute die stärkste betriebsfähige Dampflok.