Karl Gölsdorf ließ ab 1901 die Reihe 108 bauen, welche die erste Atlantic in Österreich-Ungarn mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk war. Die Anforderung war, eine starke Schnellzuglokomotive mit einem möglichst großen Tender auf den vorhandenen 16-Meter-Drehscheiben unterzubringen. Dies bedeutete, dass der gesamte Radstand maximal 16.440 mm betragen durfte.
Die Länge der Lokomotive wurde dadurch kurz gehalten, dass die Feuerbüchse bis an den hinteren Rand des Rahmens gezogen wurde. Die Besatzung stand so eher auf der Plattform zwischen Lok und Tender, während die Feuerbüchse auf Grund des kurzen Radstands zwischen zweiter Kuppelachse und Nachlaufachse zwischen den Rädern platziert werden musste. Der neue, vierachsige Tender konnte 21 Kubikmeter Wasser und 9 Kubikmeter Kohle aufnehmen, was eine große Reichweite erlaubte.
Die Lokomotiven leisteten kurzzeitig bis zu 1.600 PS und konnten bis zu 143 km/h erreichen. Aus betrieblichen Gründen betrug die zugelassene Höchstgeschwindigkeit jedoch nur 100 km/h. Auf einer Steigung von einem Prozent konnten sie 220 Tonnen mit 75 km/h ziehen.
Neben den 25 Maschinen der kkStB beschaffte auch die Südbahn elf Stück. Nach dem Ersten Weltkrieg gingen die Maschinen der kkStB an die ČSD, die dort als Reihe 275.0 bis 1948 im Einsatz blieben. Die der Südbahn kamen jedoch 1923 zur BBÖ und blieben bis 1934 im Einsatz.