Bei der Beschaffung stärkerer Loks für die Strecke Girardot-Tolima-Huila wurde neben der britischen Lok mit der Nummer 57 auch ein Exemplar von Baldwin aus den USA geliefert. Während es sich bei der Konkurrentin um eine Lok der Bauart Kitson-Meyer handelte, gehörte die Lok von Baldwin einer in den USA entwickelten Bauart an.
Dort hatten sich zwischenzeitlich für sehr schwere Züge Loks durchgesetzt, deren Fahrwerk einer Mallet glich, die aber statt des Verbundtriebwerks an beiden Triebwerksgruppen nur noch zwei große Zylinder mit einfacher Dampfdehnung hatten. Da es sich dabei nicht um echte Mallets handelte, verwendete man üblicherweise stattdessen den Begriff „Articulated”. Baldwin führte den Entwurf für Kolumbien ebenfalls in dieser Bauform, jedoch als Tenderlok aus. Bei dieser befand sich im Gegensatz zur Konkurrenzmaschine nur der Ölvorrat hinter dem Führerhaus, während die Wasservorräte komplett davor lagen.
Da die britische Maschine zeitnah nachbestellt wurde und die Nummer 58 bekommen sollte, wurde die Maschine von Baldwin bei der Inbetriebnahme in die Nummer 72 umgeschrieben. Bald erfolgte eine weitere Umnummerierung in 171. Nachdem die Lok für eine nicht mehr zu bestimmende, nicht sehr lange Dauer Güter- und Personenzüge gezogen hatte, wurde sie bei einem Kesselzerknall zerstört. Dieser war wohl darauf zurückzuführen, dass der Wasserstand für die Bergabfahrt auf der steilen Strecke zu niedrig war und die Decke der Feuerbüchse somit nicht mehr mit Wasser bedeckt war.