In den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts dienten Mallet-Loks nur als gelenkige Lösung für Schmalspurbahnen. Die L-1 der Erie Railroad von 1907 war dagegen eine der ersten, die zeigten, dass mit dem Mallet-Prinzip auch sehr große Güterzugloks gebaut werden konnten. Zur Zeit ihrer Indienststellung war sie die größte und stärkste Lok der Welt. Da sie nur als Schublok gedacht war und keine hohen Geschwindigkeiten erreichen musste, konnte auf Laufachsen verzichtet werden. Somit standen alle acht Achsen für die Reibungsmasse zur Verfügung. Die Achsfolge wurde bald „Angus” genannt.
Für eine möglichst große Energieausbeute aus minderwertiger Kohle wurde eine Wooten-Feuerbüchse mit einer Rostfläche von 100 Quadratfuß oder 9,29 Quadratmetern verbaut. Um trotzdem eine gute Sicht für den Lokführer zu gewährleisten, wurde die L-1 als Camelback-Lok gebaut und hatte somit das Führerhaus oberhalb der hintersten Achse des vorderen Drehgestells. Es handelte sich um die einzige jemals gebaute Mallet in Camelback-Bauweise.
Es entstanden nur drei Exemplare, die auf den Streckendivisionen Delaware und Susquehanna zum Nachschieben von Zügen auf einer Steigung von 1,3 Prozent eingesetzt wurden. Sie wurden 1921 in eine konventionellere Form umgebaut. Dabei wurde das Führerhaus nach hinten versetzt und zwei Laufachsen hinzugefügt, wobei sie nun die Achsfolge 2-8-8-2 bzw. (1'D)D1' hatten.