Die Horwich Mogul erhielt ihren Namen von den in Horwich, ehemals in Lancashire gelegenen Werken der LMS, wo die ersten Serien dieser Lok gebaut wurden. Sie ist jedoch bekannter unter dem Namen „Hughes Crab”, den sie von Eisenbahnfreunden bekommen hatte. Um die großen Zylinder innerhalb des Lichtraumprofils unterzubringen sah sich der Ingenieur George Hughes gezwungen, sie mitsamt den Treibstangen um einige Grad nach oben zu neigen. Da dies den Eindruck einer Krabbe mit ihren Scheren erweckte, erhielt sie diesen Namen. Sie wurde unter Beachtung der neuesten Erkenntnisse entworfen und hinsichtlich der Bremsen, Ventile, Kessel und dem Tender mit den modernsten verfügbaren Baugruppen geplant. Die Umsetzung der Entwürfe erfolgte erst unter Henry Fowler und es war zunächst fraglich, ob alle Neuerungen tatsächlich in die Tat umgesetzt werden können.
Auf Grund der technischen Fortschritte gelang es aber, einen großen Teil der Neuerungen umzusetzen, während man nur beim Bremssystem und den Kessel-Anbauteilen auf Standardteile der LMS zurückgreifen musste. Als Tender kam ein Standardmodell der Derby Works zum Einsatz. Da die Lok selber das verfügbare Lichtraumprofil voll ausnutzte und dies beim Tender nicht der Fall war, war letzterer auffallend schmaler als das Führerhaus der Lok. Letztlich wurden zwischen 1926 und 1932 insgesamt 70 Stück in Horwich und weitere 175 in Crewe gebaut. Besonders beliebt waren diese Maschinen in Schottland auf den bergigen Strecken beim Einsatz vor schweren Erz- und Kohlezügen ohne durchgängige Bremsen.
Im Lauf der Zeit wurden einige Exemplare versuchsweise mit modernen Baugruppen aufgerüstet. So erhielten 1934 fünf Stück eine Lentz-Ventilsteuerung, die sie auch behielten. Es blieb jedoch bei den fünf Stück. 1954 wurde an einer Lok ein neuer Schornstein mitsamt Blasrohr getestet. Dies steigerte die Verdampfungsleistung des Kessels um 25 Prozent, es blieb jedoch bei einem Einzelstück. Die Loks wurden zwischen 1961 und 1967 ausgemustert und heute existieren noch drei Stück. Eine davon wurde in einem fahrtüchtigen Zustand erhalten und bekam erst 2018 einen komplett neuen Kessel.