Ab 1899 hatte man die D VI bzw. G 3/4 N beschafft, welche eine Nassdampf-Güterzuglok für die Ebene war. Ab 1919 baute man die G 3/4 H, welche eine ähnliche Konstruktion aufwies, jedoch durch den Einsatz der Heißdampftechnik viel leistungsfähiger werden sollte.
Neben dem Einsatz eines Überhitzers und des angepassten Triebwerks führte man einen Speisewasservorwärmer und einen größeren und damit leistungsfähigeren Kessel ein. Da es sich nur um eine Güterzuglok handelte entschied man sich dafür, statt des aufwendigen Krauss-Helmholtz-Lenkgestells die Vorlaufachse als Adamsachse auszuführen. Während der Produktion setze man einige Verbesserungen um. So wurden etwa Dampfdom und Sandkasten später voneinander getrennt, anfangs waren beide unter einer gemeinsamen Abdeckung untergebracht. Zudem führte man die Wände des Kessels dicker aus, um das Reibungsgewicht zu erhöhen.
Schon kurz nach ihrer Auslieferung wurden die Loks als Baureihe 5415-17 von der Reichsbahn übernommen. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger wurden sie nicht in den Dreißigern ausgemustert, sondern die meisten Exemplare überstanden sogar den Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg kamen die meisten zur Bundesbahn, wo 54 1632 im Jahr 1966 als letzte ausgemustert wurde. Einige Exemplare hatten bei Kriegsende auch auf Österreichischem Gebiet gestanden und wurden dort von der ÖBB als Reihe 654 eingesetzt. Diese standen bis 1957 im Dienst.
Heute existieren keine kompletten G 3/4 H mehr. Überreste eines im Krieg durch Bomben zerstörten Exemplars wurden 2004 bei Bauarbeiten im Bahnhof Treuchtlingen gefunden. Diese werden seitdem im Bayerischen Eisenbahnmuseum in Nördlingen ausgestellt.