Als Churchward eine Ablöse für viele ältere 1B-Lokomotiven in zweitrangigen Diensten suchte, nutzte der die Tenderlok der Klasse 3150 mit Achsfolge 1'C1' als Basis. Da diese auf Grund ihrer Vorräte die Achslast auf vielen Strecken überschritt, entwickelte er daraus die Schlepptenderlok der Klasse 4300. Sie hatte die Achsfolge 1'C und nutzte viele Standardteile in den Bereichen Zylinder, Räder und Kessel. Der Standardkessel Nr. 4 hatte einen Überhitzer und war für 225 psi ausgelegt, wurde hier aber nur mit 200 psi betrieben.
Zwischen 1911 und 1923 ließ Churchward in Swindon mehrere Serien bauen. In den Jahren 1921 und 1922 wurden auf Grund der Auslastung von Swindon 35 Stück von Robert Stephenson & Co. gebaut, während 15 weitere in Swindon aus Baugruppen zusammengesetzt wurden, die von der Firma vorgefertigt worden waren. Dies brachte die Stückzahl auf insgesamt 342. Bereits im Ersten Weltkrieg wurden elf von der ROD in Frankreich eingesetzt. Ihre Schwestern in Großbritannien waren sehr nützlich in unterschiedlichsten Diensten und konnten bis zu 70 mph bzw. 113 km/h erreichen.
Auch Churchwards Nachfolger Collett ließ 1925 und 1932 noch insgesamt 30 weitere Loks dieser Klasse bauen. 1928 erhielten 65 Stück zur Verringerung des Verschleißes auf den kurvigen Strecken in Devon und Cornwall zusätzliches Gewicht auf der Vorlaufachse, woraufhin sie als Klasse 8300 bezeichnet wurden. In den Jahren 1936 bis 1939 wurden bereits die ersten 100 älteren Exemplare der Klasse 4300 ausgemustert. Auf Grund des Kriegs starteten die nächsten Ausmusterungen erst 1948 und die letzten Lokomotiven überlebten bis 1964. Zwei wurden erhalten, wovon die 5322 in ROD-Lackierung bis 2014 betriebsfähig war.