In einer Zeit, in der die meisten Klassen von Dampflokomotiven in kleinen Stückzahlen und mit vielen Unterschieden zwischen den einzelnen Losen gebaut wurden, war die Schaffung der DX Goods der London & North Western Railway eine große Leistung von John Ramsbottom. Sie war sein erster Entwurf für die LNWR und sollte eine einfache, vielseitige Güterzuglokomotive sein, die in großen Stückzahlen gebaut und bei Bedarf auch im Personenverkehr eingesetzt werden konnte.
Zwischen 1858 und 1872 wurden in Crewe insgesamt 857 Exemplare gebaut. Mit der Achsfolge C, den innenliegenden Zylindern und den außenliegenden Kuppelstangen verfügten sie über die Grundkonstruktion, die in den kommenden Jahrzehnten bei den meisten britischen Güterzuglokomotiven zu finden sein sollte. Sie waren auch die ersten Lokomotiven, bei denen die Steuerung per Schraube betätigt wurde. Wie für die damalige Zeit üblich, hatten sie bei ihrem Bau kein Führerhaus.
In den 1870er Jahren wurden sie mit Führerhäusern nachgerüstet. Zwischen 1871 und 1874 wurden 86 weitere Lokomotiven für die Lancashire & Yorkshire Railway gebaut. Die ab 1872 gebauten Lokomotiven wurden von Webb verbessert und erhielten von Anfang an ein Führerhaus. Eine Tendervariante wurde als „Special Tank” bezeichnet und ab 1870 278 Mal für die LNWR gebaut.
Für den Einsatz mit Personenzügen wurden ab 1881 500 DX Goods zur „Special DX” umgebaut. Dabei erhielten sie Vakuumbremsen und der Kesseldruck wurde auf 150 psi erhöht. Vier ähnliche Lokomotiven wurden für die belgische Malines-Terneuzen-Bahn gebaut. Einige DX Goods wurden ab 1902 ausgemustert, aber 88 kamen 1923 zur LMS. Die letzten wurden 1930 ausgemustert und alle wurden verschrottet.