Nach der jahrzehntelangen Beschaffung der C-gekuppelten Güterzuglok der Gattung VII a (vorher X d) entwickelte man bei der Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe die VII d als Nachfolgemuster. Entsprechend des allgemeinen Trends in den neunziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts hatte die neue Lok einen Zweizylinder-Verbundantrieb.
Die erste Lieferung der MBG Karlsruhe bestand nur aus zwei Maschinen. Diese hatten einen Belpaire-Kessel und eine innenliegende Steuerung, bei den Serienmaschinen kamen jedoch ein Crampton-Kessel und die übliche außenliegende Heusinger-Steuerung zum Einsatz.
Aus Karlsruhe wurden insgesamt 59 Stück geliefert, dazu kamen jedoch auch noch 34 weitere von Maffei und 16 aus der Maschinenfabrik Esslingen. Das Modell war anfangs die stärkste dreifach gekuppelte Güterzuglok Deutschlands. Auf der Hauptstrecke der Badischen Staatsbahn, die auf einer Länge von 6 km eine Steigung von 5,3 Promille hat, konnten 500 bis 630 Tonnen schwere Güterzüge mit 20 bis 30 km/h befördert werden. Mit fortschreitender Zeit und dem Aufkommen stärkerer Loks verlagerte sich der Einsatz der VII d jedoch zunehmend auf ebene Strecken.
Im vorläufigen Umzeichnungsplan der Reichsbahn wurde die VII d noch als Baureihe 5386 und 539 geführt, jedoch traf sie das gleiche Schicksal wie andere ältere Güterzugloks. Mit ihrer geringen Geschwindigkeit war sie auch nicht mehr für Nahgüterzüge geeignet und für den Rangierdienst bevorzugte man Tenderloks. Somit wurden alle Maschinen bis 1925 ausgemustert und keine einzige bekam die neue Nummerierung.