Im Jahr 1951 hatte die Waggonfabrik Wismar den modernen Dieseltriebwagen VT 92 gebaut, der über einem der beiden Drehgestelle Platz für einen modernen, schnelllaufenden Dieselmotor mit 800 oder 1.000 PS hatte und 120 km/h schnell war. Die neue, abgerundete Koppform brachte ihm den Spitznamen „Eierkopf” ein und prägte die Dieseltriebwagen der Bundesbahn in den Fünfzigern. Hatte der einteilige VT 92 noch an beiden Enden einen Führerstand und die abgerundete Kopfform, wurden bald mehrteilige Triebzüge der Baureihe VT 085 mit ähnlicher Konstruktion gebaut.
Der VT 085 bestand im Normalfall aus einem Motor-, einem Mittel- und einem Steuerwagen. Die unten stehenden technischen Daten beziehen sich auf diese Komposition. Vierteilige Einheiten wurden aus je einem Motorwagen an jedem Ende und zwei Mittelwagen gebildet. Insgesamt wurden 20 Motorwagen, 22 Mittelwagen und 13 Steuerwagen gefertigt, die in wechselnden Kombinationen eingesetzt wurden. Da die 140 km/h schnellen Züge für den Einsatz im hochwertigen Fernverkehr vorgesehen waren, beinhalteten die Motorwagen einen Speiseraum und je ein Gepäck- und Postabteil. Die letzten sechs Motorwagen waren vorrangig zur Bildung vierteiliger Züge beschafft worden und wurden im Innenraum als normaler Sitzwagen ausgeführt.
Am 2. Juni 1957 nahm die Bundesbahn mit dem VT 085 den TEE-Betrieb auf. Noch im gleichen Jahr nahmen die Triebzüge der Baureihe VT 115 den Testbetrieb auf, welche den VT 085 bald wieder aus dieser Rolle verdrängten. Im Allgemeinen schritt die Elektrifizierung der Hauptstrecken so schnell voran, dass bald immer weniger schnelle Dieseltriebwagen benötigt wurden. Somit wurden bald nur noch VT 125 für den Städteschnellverkehr gebaut und alle Wagen der VT 085 ab 1962 für den Einsatz in VT 125-Garnituren umgebaut, nachdem bereits 1957 einige nicht mehr benötigte Steuerwagen umgebaut worden waren. Dabei wurden etwa die Speiseräume aus den ersten 14 Motorwagen entfernt und die Fußbodenhöhen an die anderen Fahrzeuge angepasst. Die umgebauten Fahrzeuge wurden als VT 126 eingereiht und ab 1968 unter der Baureihennummer 613 geführt. Die letzten Garnituren, die bis 1971 umgebaut wurden, erhielten noch die Baureihennummer 608.
Direkt aus dem VT 085 abgeleitet war der VT 088 für den Einsatz bei der US Army in Deutschland. Die zweiteiligen Fahrzeuge bestanden jeweils aus einem Motor- und einem Steuerwagen. Es wurden zwei Einheiten als Salontriebwagen und vier als Lazarett-Triebwagen beschafft. Da sie nicht mit anderen Fahrzeugen zusammen eingesetzt wurden, hatten sie anstelle der automatischen Scharfenbergkupplungen konventionelle Schraubkupplungen und verkleidete Puffer. Fünf Stück wurden bis 1974 ausgemustert und der verbliebene Salontriebwagen wurde bis 1991 von dem jeweiligen US-Botschafter genutzt. Er hatte 1973 eine beige-rote TEE-Lackierung erhalten und wurde in den Achtizgern einem Umbau unterzogen, bei dem er durchgehende Frontscheiben ähnlich der Baureihe 103 erhalten hatte.