Die letzte Generation in ihrer 1910 begonnenen Serie von Mallets der Achsfolge 2-8-8-2 baute die Norfolk & Western ab 1930. Während die meisten anderen nordamerikanischen Eisenbahngesellschaften schon lange von echten Mallets abgekommen waren und stattdessen welche mit einfacher Dampfdehnung eingeführt hatten, hatten die letzten Serien immer noch ein Verbundtriebwerk. Sie entstanden alle in den Roanoke-Werkstätten der Norfolk & Western und den Beginn machte die Y4a als Weiterentwicklung der Y4 mit einem vergrößerten Rost und deutlich höherem Kesseldruck. Bei der inneren Verrohrung wurden einige Optimierungen vorgenommen, die die Effizienz steigerten.
Die ersten acht Y4a verließen 1930 das Werk und hatten noch geschmiedete Rahmen. Bei den zehn Y5 von 1931 waren die Rahmen in einem Teil gegossen. Auch die Y4a wurden 1940 und 1941 mit den neuen Rahmen ausgestattet. Ebenfalls 1940 folgten 35 Y6, bei denen die Zylinder nun gemeinsam mit den Rahmen als ein Gussteil gefertigt wurden und die Wälzlager an allen Achsen hatten. Diesen folgten weitere 15 Y6a, die 1942 ausgeliefert wurden.
Zwischen 1948 und 1952 folgten 30 Exemplare der Y6b, welche die modernsten Mallet-Loks in Nordamerika werden sollten. Sie verfügten über eine größere Feuerbüchse und eine besondere Schaltung, die es erlaubte, bei allen Geschwindigkeiten mit einfacher Dampfdehnung zu fahren und damit die Zugkraft auf Kosten der Effizienz zu erhöhen. Das vordere Drehgestell mit den Niederdruckzylindern wurde mit mehreren Tonnen Blei beschwert, um die Reibungsmasse zu erhöhen. Die Kuppelräder hatten einen um einen Zoll größeren Durchmesser, diese wurden nachträglich auch bei den Vorgängern nachgerüstet. In den letzten Dienstjahren wurden die Loks mit technischen Hilfsmitteln ausgerüstet, die die Anfahrzugkraft auf knapp 170.000 Pounds oder 755 kN erhöhten.
In der Summe gelten die Loks als die zugkraftstärksten, kommerziell erfolgreichen Dampfloks überhaupt. Einige frühere Prototypen konnten eine noch höhere Anfahrzugkraft aufbringen, jedoch lieferte der Kessel bei steigender Geschwindigkeit nicht mehr genügend Dampf. Die Y4a bis Y6b konnten jedoch auch schwere Züge mit bis zu 80 km/h befördern und erreichten bei 40 km/h mit 12.250 Tonnen am Haken eine Zughakenleistung von 5.500 PS. Dies wurde zwar von der Big Boy übertroffen, jedoch war diese für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt und hatte deswegen eine geringere Anfahrzugkraft als die hier beschriebenen Loks mit einfacher Dampfdehnung. Diese großen Mallets wurden bis 1960 ausgemustert und heute ist nur noch die Y6a mit der Nummer 2156 erhalten. Sie gehört dem Saint Louis Museum of Transportation und ist nicht fahrbereit.