Für die Beförderung schwererer Schnellzüge entwarf die Norfolk & Western die Klasse J, die die Achsfolge 2'D2' und eine markante Stromlinienverkleidung hatte. Diese zeichnete sich aus durch eine kugelförmige Nase, ein „Skyline Casing” auf dem Kesselscheitel und Schürzen an den Umläufen. Sie gilt als die stärkste Northern, die jemals gebaut wurde und übertraf dabei auch die Niagara der New York Central. Die Kesselleistung lag vermutlich im Bereich von etwa 6.000 PS.
Einen guten Kompromiss aus einer hohen Zugkraft und hohen Geschwindigkeiten wählte man mit einem Kuppelraddurchmesser von nur 70 Zoll, einem sehr präzisen Masseausgleich und einer sehr starren Auslegung des Fahrwerks. Obwohl der Raddurchmesser von 70 Zoll gemäß der Faustformel nur für eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 70 mph (113 km/h) ausreichend gewesen wäre, konnten sie rein rechnerisch bis zu 140 mph erreichen, ohne Schäden an Lok und Gleisen zu verursachen. Tatsächlich wurden mit Zügen mit 15 Wagen Geschwindigkeiten um 110 mph (177 km/h) erreicht. Gleichzeitig wurden die Zwischenstopps dadurch reduziert, dass die automatische Schmierungsanlage, welche 220 Stellen bediente, nur alle 1.300 Meilen aufgefüllt werden musste.
Die ersten fünf wurden 1941 und 1942 mit Stromlinienverkleidung und Leichtgewicht-Kuppelstangen gebaut. Auf Grund des Kriegs mussten die nächsten sechs 1943 ohne diese Merkmale gebaut werden. Erst nach Kriegsende wurden sie nachgerüstet. 1950 folgten drei weitere, die die Gesamtzahl auf 14 brachten. Als die wichtigsten Schnellzüge 1958 verdieselt wurden, kamen sie noch etwa ein Jahr vor Güterzügen zum Einsatz. Vor der Verschrottung gerettet wurde die 611, die seit ihrer letzten Überholung 2015 wieder im Einsatz ist und zu den größten Stars unter den nordamerikanischen Dampfloks zählt.