Linke-Hoffmann-Busch, heute bekannt als Alstom Transport Deutschland, entwickelte in den Neunzigern einen modernen, komplett niederflurigen Triebwagen mit modularer Antriebseinheit. Er wurde vorgestellt als LIREX, was „Leichter, innovativer Regionalexpress” bedeutet. Das Grundkonzept zur Erreichung der geforderten Eigenschaften bestand aus der Bildung des Triebzugs aus kurzen Wagenkästen, die auf besonderen einachsigen Fahrwerken standen und der Unterbringung des Großteils der Antriebstechnik auf dem Dach.
Beim Fahrwerk handelte es sich genau genommen nicht um Einzelachsen, sondern um „kurvengesteuerte Einzelradfahrwerke” (KERF). Der Zug war aus zwei dreiteiligen Hälften aufgebaut, welche jeweils in der Mitte einen zweiachsigen Wagenkasten hatten. Daran schloss sich an beiden Seiten jeweils ein weiterer Wagenkasten an, der nur auf einer Achse stand und dank der gesteuerten Räder trotzdem stabile Fahreigenschaften erreichte. Im gesamten Zug waren sechs von acht Achsen mit einem Fahrmotor versehen, die von insgesamt vier leichten Dieselgeneratoren mit je 338 kW angetrieben wurden. Mittels eines Schwungradspeichers konnte ein Teil der Bremsenergie zurückgewonnen und beim nächsten Beschleunigungsvorgang wiederverwendet werden.
Es entstand nur eine Garnitur, die zwischen Magdeburg und Wittenberge als Regionalexpress verwendet wurde. Der Fahrgastraum, dessen Boden über eine maximale Höhe von 790 mm über dem Gleis verfügte, wurde mit unterschiedlichen, innovativen Sitzplatzanordnungen und neuartiger Unterhaltungselektronik ausgestattet. Dank der kurzen Wagenkästen war es möglich, mit einer Außenbreite von 3.042 mm mehr Platz im Innenraum zu schaffen und bis zu fünf Sitze in einer Reihe anzuordnen. Ein geplanter Tausch der vier Dieselgeneratoren gegen entsprechende Stromabnehmer und Stromrichter fand nicht statt. Das Fahrzeug wurde 2006 abgestellt und steht seit 2016 zum Verkauf. Ohne die Einzelradfahrwerke, aber mit einer ebenfalls im Dachbereich untergebrachten Antriebstechnik wurde später der Coradia Nordic als Nachfolger entwickelt und wiederum darauf basierte der Coradia Continental, der auch in Deutschland im Einsatz steht.