Der Talent 2 ist ein Triebwagenzug für S-Bahnen und den Regionalverkehr, der 2008 von Bombardier vorgestellt wurde. Es handelt sich um zwei- bis sechsteilige Garnituren, die auch in Mehrfachtraktion bis zu vier Teilen fahren können und vor allem im Innenraum flexibel für das jeweilige Einsatzgebiet eingerichtet werden können. Die Deutsche Bahn bezeichnet die Endwagen als Baureihe 442 und die Mittelwagen als Baureihe 443.
Jeweils zwei Wagen sind mit einem Jakobs-Drehgestell verbunden, von denen in etwa jedes zweite zwei Fahrmotoren mit je 505 kW besitzt. So konnte der vierteilige Zug zum Beispiel entweder mit zwei oder drei angetriebenen Drehgestellen bestellt werden. Daraus ergibt sich je nach Länge des Zuges eine Antriebsleistung von 1.010, 2.020, 3.030 oder 4.040 kW. Somit erreicht der Talent 2 eine für S-Bahnen notwendige schnelle Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und kann mit Hilfe der installierten Magnetschienenbremsen auch eine Bremsverzögerung von 0,9 m/s² erreichen.
Die Bahn bestellte innerhalb kurzer Zeit 295 Einheiten mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro. Die Zulassung wurde wiederholt von technischen Problemen geplagt, die nicht nur in der Software oder Antriebstechnik lagen, sondern auch in der Isolierung und Geräuschdämmung der Führerstände. Dies führte zu Verzögerungen von etwa zwei Jahren und nachträglichen Umbauten. Ebenso musste DB Regio Bayern den Lokführern zeitweise lange Unterhosen und Heizdecken bereitstellen, was nicht gerade positive Auswirkungen uaf das Image der Züge hatte.
Schließlich konnte im März 2011 die Zulassung für die Nürnberger S-Bahn vorerst begrenzt auf 140 km/h erteilt werden. Der Betrieb startete ohne die offizielle Übernahme durch die Bahn, da immer noch nicht alle Mängel abgestellt waren. Da die Züge für jedes Einsatzgebiet anders konfiguriert sind, musste die Zulassung für jede weitere Ausführung separat durchgeführt werden. Im Lauf der Zeit kam es zu insgesamt 440 Bestellungen, die bis zum Jahr 2019 abgearbeitet waren.