Die Gattung XI war die erste sächsische Güterzuglok mit fünf gekuppelten Achsen. Sie wurde ab 1905 von Hartmann in drei unterschiedlichen Ausführungen gefertigt, da man noch auf der Suche nach dem optimalen Antriebskonzept für diese Zuggattung war. Im Jahr 1905 fertigte man acht Maschinen als XI H mit Heißdampf-Zwillingstriebwerk und jeweils zwei als XI HV mit Zweizylinder-Heißdampf-Verbundtriebwerk und als XI V mit Nassdampf-Verbundtriebwerk. Schließlich entschied man sich vorerst für das Verbundtriebwerk ohne Überhitzer, jedoch begann die Serienproduktion von weiteren 106 XI V erst 1909.
Um eine gute Kurvenlauffähigkeit zu erreichen, hatte man bei den ersten Exemplaren das bei Fünfkupplern beliebte System Gölsdorff verwendet, bei dem die erste, dritte und fünfte Achse verschiebbar waren. In der Serie war die mittlere Achse nicht mehr verschiebbar, was die Produktion vereinfachte und immer noch zu zufriedenstellenden Laufeigenschaften führte. Ab dem Jahr 1915 stellte man die Produktion auf die Variante mit Heißdampf-Verbundtriebwerk um, so dass bis 1918 weitere 29 XI HV entstanden. Auch 28 Exemplare der ersten Serie wurden später mit Überhitzern ausgerüstet.
Nach dem Ersten Weltkrieg gelangten fast 50 Maschinen in diverse Länder, wo sie zum Teil noch für eine lange Zeit im Einsatz blieben. Die vermutlich letzte war eine Lok, die bei der Italienischen Staatsbahn FS als 474.001 bezeichnet wurde und erst 1948 ausgemustert wurde. Bei der Reichsbahn wurden die Maschinen als Baureihe 570-2 bezeichnet und bis in die Dreißiger genutzt.