Die Loks der Gattung XX HV waren zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung die schwersten und stärksten Schnellzugloks in Europa. Zudem waren sie die ersten und einzigen Schnellzugloks in Deutschland mit der Achsfolge 1'D1', auch Mikado genannt.
Der Kessel war zu dieser Zeit auch der größte einer Lokomotive in Deutschland und griff zudem mit einer Rohrlänge von 5,8 Metern der Entwicklung der späteren Einheitsloks vor. Der gleiche Kessel wurde in einer etwas schwächeren Ausführung auch bei dem Schwestermodell XVIII H verwendet, das zur gleichen Zeit entwickelt wurde und die Achsfolge 2'C1' hatte. Als Antrieb kam ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk zum Einsatz, dessen Zylinder alle auf die zweite Kuppelachse wirkten. Als Nennleistung wurden offiziell 1.800 PS angegeben, zum Teil war aber auch von höheren Leistungen die Rede. So gab etwa die Zeitschrift „Die Lokomotive” im Jahrgang 1919 „über 2.000 PS” an. Durch den Barrenrahmen war zudem gewährleistet, dass alle Zylinder zur Wartung zugänglich sind.
Mit diesen Leistungen und den nicht übermäßig großen Rädern ergab sich eine erhebliche Zugkraft, die allen anderen Schnellzugloks dieser Zeit in Europa voraus war. Das Triebwerk zeichnete sich außerdem durch eine gute Laufruhe aus, hatte aber bei schnellen Fahrten in der Ebene einen etwas höheren Kohlenverbrauch als bei anderen Maschinen. Durch die Eigenschaften des Triebwerks und die hohe Reibungslast eigneten sich die Loks besonders für Bergstrecken, weshalb sie vorrangig für das Ziehen von schweren Schnellzügen auf den Strecken Dresden-Hof und Leipzig-Hof zum Einsatz kamen. Dort war die Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h anfangs ausreichend, jedoch wurde sie später auf 120 km/h angehoben.
Die Auslieferung begann 1918 und lief auch nach der Gründung der Reichsbahn weiter. Durch die besondere Eignung der Maschinen für steigungsreiche Strecken folgten auch Bestellungen anderer Gruppenverwaltungen, diese Loks wurden in Stuttgart und Frankfurt am Main beheimatet. Kurz darauf erfolgte die Einordnung in die neue Baureihe 19, und so wurden die 23 gebauten Maschinen mit den Nummern 19 001 bis 19 023 versehen.
Später gelangten alle Exemplare wieder nach Sachsen zu den Betriebswerken in Dresden und Reichenbach/Vogtland. Dies war der Grund dafür, dass alle 22 verbliebenen Maschinen nach dem Zweiten Weltkrieg in den Bestand der Reichsbahn der DDR kamen. Einige der verbliebenen Loks wurden direkt ausgemustert, da sie im Krieg schwere Schäden erhalten hatten. Die restlichen wurden weiter im schweren Reisezugdienst eingesetzt und bis 1967 ausgemustert.
Eine Ausnahme bildeten die 19 015 und 19 022, welche in den Sechzigern rekonstruiert wurden. Sie erhielten keine nominelle Leistungssteigerung, wurden jedoch unter Berücksichtigung neuer Fertigungsverfahren neu aufgebaut. Dabei erhielt die erste Maschine vorerst den großen Tender 2'3 T 38, 1967 wurden jedoch beide auf eine Ölhauptfeuerung umgebaut. Diese beiden rekonstruierten Maschinen wurden hauptsächlich als Bremsloks bei Messfahrten eingesetzt, kamen bei Bedarf aber auch vor planmäßigen Zügen zum Einsatz. Sie erhielten 1970 die Computernummern 04 0015 und 04 0022 und wurden 1975 bzw. 1977 ausgemustert.