Die verschiedenen Varianten der H6 bildeten bei der PRR die zahlenmäßig stärkste Klasse von Dampfloks. Nach der USATC S160, welche für den Kriegseinsatz in Europa entwickelt worden war, waren sie zudem die Consolidation mit der höchsten Stückzahl. Sie waren für Güterzüge auf Haupt- und Nebenstrecken, Nahgüterzüge und als Rangierloks vorgesehen.
Die eigentliche H6 wurde zwischen 1899 und 1901 insgesamt 65 mal von Baldwin gebaut. Die Feuerbüchse war schmal und lang mit einer Rostfläche von 33,33 Quadratfuß. Diese wurden später nicht mehr mit Überhitzern nachgerüstet und gegen Mitte der Zwanziger ausgemustert.
Bei der H6a wurde die Breite der Feuerbüchse von 40 auf 65 7/8 Zoll vergrößert, was die Rostfläche auf 49 Quadratfuß vergrößerte und die Leistung erhöhte. Bis 1905 wurden insgesamt 1.041 H6a gebaut. Im Anschluss wurden 601 H6b gebaut, die eine Heusinger-Steuerung statt der Stephenson-Steuerung der H6a hatten. Da die PRR zu dieser Zeit Einfluss bei der Baltimore & Ohio hatte, wurden baugleiche Loks für diese gebaut und als Klasse I-4 bezeichnet.
In den Zwanzigern wurden die Loks der Klassen H6a und H6b mit Überhitzern ausgerüstet und damit als H6sa und H6sb bezeichnet. Einige Loks hatten dabei einen Zylinderdurchmesser von 23 statt 22 Zoll erhalten und dafür einen Kesseldruck von nur 195 statt 205 psi, während bei anderen beide Werte unverändert blieben.
Heute ist nur noch die Nummer 2846 erhalten, die im Railroad Museum of Pennsylvania in Strasburg steht. 1938 wurden insgesamt 30 Loks in die Mandschurei verkauft und dort als „Sorisa” bezeichnet, was von „Consolidation” kam. Sie kamen zum Teil an die Mantetsu und an die Manchukuo National Railway. Sie kamen später zur China Railway als KD10.