Nach dem ersten Weltkrieg hatte man die Dreizylinder-Güterzuglok G 83 mit der Achsfolge 1'D entwickelt, indem man die G 12 um einen Kesselschuss und einen Kuppelradsatz verkürzte. Da sich das Triebwerk mit dem dritten Zylinder in Herstellung und Wartung für den Güterverkehr als zu aufwendig herausstellte, entwickelte man auf dieser Basis die G 82 mit nur zwei Zylindern.
Das Ergebnis war eine zuverlässige und robuste Güterzuglok, die viele Gemeinsamkeiten mit der ursprünglichen G 8 und der G 12 hatte und deren Leistung zwischen diesen beiden lag. Die Produktion wurde 1919 gestartet und lief bis 1928, was bedeutet, dass auch die Reichsbahn weitere Exemplare fertigen ließ. Insgesamt entstanden 846 Maschinen, von denen fünf an die Oldenburgische Staatseisenbahn geliefert wurden und mit einer Lentz-Ventilsteuerung ausgestattet worden waren.
Bei der Reichsbahn bekamen die G 82 die neue Baureihenbezeichnung 5620-29 und wurden teilweise für 75 km/h zugelassen. Bei der Bundesbahn wurden die letzten Maschinen zu Beginn der sechziger Jahre abgestellt, da sie für Hauptstrecken zu langsam und für Nebenstrecken zum Teil zu schwer waren. Bei der Reichsbahn überlebten sie länger, einige waren sogar noch nach der Umstellung auf Computernummern im Jahr 1970 im Einsatz.
Neben den deutschen Maschinen wurden weitere 150 Stück an die Türkei und Rumänien geliefert, was die Gesamtzahl auf annähernd 1.000 brachte.
Eine abweichende Bauart war die G 82 der Lübeck-Büchener-Eisenbahn, die auf der preußischen basierte. Sie wurde jedoch um etwa 1,5 Meter verlängert, was ihre Laufeigenschaften verbesserte. Zusammen mit einer stärkeren Bremsausrüstung war es somit von Anfang an möglich, die Geschwindigkeit auf 75 km/h festzusetzen und die Loks zum Teil vor Personenzügen einzusetzen. Es wurden acht Maschinen gebaut, von denen die letzte bis 1956 überlebte.