Als die Pfalzbahn neue Möglichkeiten zur zeitweisen Erhöhung der Zugkraft von Schnellzugloks erproben wollte, bestellte sie bei Krauss eine Maschine, die den Namen „Dr. von Clemm” erhalten sollte. Hier bediente man sich an einem Patent von Helmholtz, welches Kraus schon an der bayerischen AA I angewendet hatte und das eine zusätzliche, absenkbare Achse mit einer zusätzlichen Dampfmaschine vorsah. Während die Grundkonstruktion der AA I der Achsfolge 2'A1 entsprach und dort die zusätzliche Achse vor der Kuppelachse im Rahmen eingebaut wurde, handelte es sich bei der P 3II um eine 2'B1' (Atlantic), bei der die zusätzliche Achse mittig im Drehgestell Platz fand.
Auch hier handelte es sich um eine spurkranzlose Achse mit kleineren Rädern, die bei Nichtgebrauch durch Federkraft angehoben wurde und bei Bedarf durch Dampfdruck auf die Schienen abgesenkt werden konnte. Das Hilfstriebwerk wurde als Zwilling mit einer Zylindergröße von 260 mal 400 mm ausgeführt, während das Haupttriebwerk zwei Zylinder mit Verbundwirkung hatte, welche aus Platzgründen auf der Innenseite des Rahmens angeordnet waren. Eine weitere Neuerung waren Ausgleichsgewichte, die zwischen der zweiten Kuppel- und der Laufachse bzw. zu beiden Seiten neben dem Aschkasten unter Abdeckungen angebracht waren. Diese wurden durch zusätzliche Kuppelstangen angetrieben und sollten die Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten verbessern.
Da die Neuerungen der P 3II auf dem Papier bahnbrechend aussahen, wurde der Lok auf der Pariser Ausstellung 1900 ein Grand Prix verliehen. In der Praxis zeigte es sich schnell, dass das zusätzliche Triebwerk unzuverlässig war und seine Vorteile den erhöhten Wartungsaufwand nicht rechtfertigten. Zudem stieg die Belastung der ersten Drehgestellachse bei angehobener Treibachse auf über 14 Tonnen, was mehr als bei den Kuppelachsen war. Auch die Ausgleichsgewichte konnten mit ihrer zusätzlichen Komplexität die in sie gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllen.
So kam es schon 1902, dass die zusätzliche Achse mitsamt Triebwerk und auch die Ausgleichsgewichte entfernt wurden. Durch das weggefallene Gewicht der vorderen Zylinder hielt sich die Achslast der ersten Achse nun in Grenzen. Das gleiche Schicksal traf die bayerische AA I auch einige Jahre später. Die P 3II war nun die stärkste Atlantic-Schnellzuglok in Deutschland mit einer berechneten Leistung zwischen 1.100 und 1.200 PS. Sie wurde nun wie andere Atlantic-Loks eingesetzt und befand sich zu Anfang der Zwanziger noch im Einsatz, weshalb ihr die Reichsbahnnummer 14 121 zugeteilt wurde. Diese Nummer wurde jedoch nicht mehr angeschrieben, da die Ausmusterung schon 1924 erfolgte.