Die Bahnstrecke Reutlingen-Schelklingen hatte einen Abschnitt zwischen Honau und Lichtenstein, auf dessen 100 Promille steiler Steigung die bisher eingesetzten Zahnradloks der Gattung Fz bald nicht mehr ausreichten. Deshalb bestellten die Württembergischen Staats-Eisenbahnen bei der Maschinenfabrik Esslingen die neue Gattung Hz, welche fünffach gekuppelt war und nach Gründung der Reichsbahn direkt von dieser übernommen wurde.
Einige der Baugruppen teilte sich die Hz mit den Loks der Gattungen Tn und T 5. Der Hauptunterschied war das Zahnradsystem nach Bauart Winterthur, welches von zwei zusätzlichen Zylindern angetrieben wurde. Vor der Einfahrt in die Zahnstange musste das Zahnrad auf Drehzahl gebracht werden. Dafür wurden die oberen Zylinder kurzzeitig mit Frischdampf angetrieben, bevor man in den Verbundmodus wechselte. Ab diesem Zeitpunkt dienten die unteren Zylinder der Räder als Hochdruckzylinder, deren Abdampf in die oberen, nun als Niederdruckzylinder wirkenden Zylinder des Zahnradantriebs strömte.
Nach der ersten Expansion hatte der Dampf ein größeres Volumen, dem die gleiche Dimensionierung aller Zylinder gegenüberstand. Der Ausgleich erfolgte dadurch, dass sich das obere Zahnrad mit doppelter Drehzahl drehte und die Kraftübertragung auf das eigentliche Zahnrad zum Antrieb erst durch ein Vorgelege erfolgte.
In den Jahren 1922 und 1925 wurden vier Maschinen fertiggestellt, die als Baureihe 975 von der Reichsbahn in Dienst gestellt worden sind. Sie überstanden alle den Krieg und wurden anschließend von der Bundesbahn übernommen. Ab 1952 erhielten zwei Stück eine Modernisierung, wobei sie eine neue Feuerbüchse aus Stahl, einen verstärkten Rahmen, Rückstellfedern an den seitenverschiebbaren Endachsen zur Verbesserung der Laufruhe und eine Vergrößerung des Kohlebunkers um eine Tonne erhielten. 1956 wurde die erste Maschine ausgemustert und 1962 die restlichen, nachdem Zahnrad-Schienenbusse zum Einsatz gekommen waren. Heute sind noch drei von ihnen erhalten.