Für den gestiegenen Verkehr auf den Vorortstrecken der wachsenden Industriestädte in Württemberg ließen die Staats-Eisenbahnen ab 1908 in Esslingen eine Tenderlokomotive mit der späteren Bezeichnung T 5 entwickeln. Ein markantes Merkmal der Maschinen war der sehr lange Achsstand, um auch mit einem kleinen Raddurchmesser eine gute Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten gewährleisten zu können.
Das Fahrwerk der T 5 bestand aus drei Kuppelachsen, die in einem relativ großen Abstand angeordnet waren und je einer Vor- und Nachlaufachse, die als Adamsachsen ausgeführt waren. Mit einem festen Achsstand von 4.000 mm liefen die Maschinen außerordentlich ruhig, jedoch erlaubte der Durchmesser der Kuppelräder von nur 1.450 mm eine Geschwindigkeit von anfangs 70 km/h. Die Vorräte waren ganz beachtlich für eine Tenderlok und umfassten 8,66 m³ Wasser und 3 Tonnen Kohle. Auf Grund der durchdachten Bauweise kam die Lok auf ein Leergewicht von nur 52 Tonnen und blieb mit vollen Vorräten noch unter 70 Tonnen.
Trotz der niedrigen Geschwindigkeit bewährte sich die Lok. Deshalb wurde sie nicht nur wie geplant auf kürzeren Hauptstrecken im regulären Personenverkehr eingesetzt, sondern man nutzte sie zum Teil auch zum Ziehen von Schnellzügen. Letzteres war in etwa auf der Gäubahn zwischen Immendingen und Stuttgart der Fall, wo die Strecke zu einem großen Teil entlang des Neckar und seiner Nebenflüsse führt und somit über viele Kurven verfügt.
Im Zeitraum von 1910 bis 1920 wurden 96 Stück produziert, von denen nur drei nach dem Ersten Weltkrieg als Reparationsleistung an Frankreich abgegeben werden mussten. Bei der Reichsbahn ordnete man die Maschinen in die Baureihe 750 ein und gab ihnen die Nummern 75 001 bis 75 093. Auf Grund ihrer Laufruhe blieben sie für längere Zeit in fast unverminderter Anzahl im Einsatz, so dass die Bundesbahn ganze 89 der 93 Maschinen übernehmen konnte. Fast alle Exemplare bis auf eines wurden bis 1959 ausgemustert. Die letzte T 5 blieb zunächst bis 1963 im Einsatz, um schließlich zu einer Museumslok zu werden. In dieser Rolle konnte sie jedoch nicht lange bestehen, und so wurde auch sie schon fünf Jahre später verschrottet.