Da die Züge auf der Geislinger Steige immer häufiger Doppelbespannungen oder Schubloks benötigt hatten, entwickelte man um 1890 eine schwere Güterzuglok, die diese Steigungen auch alleine bewältigen können sollte. Das Ergebnis war die Gattung G, die nur fünf mal gebaut wurde, aber durch ihre aufwendige Konstruktion Aufsehen erregte.
Auf der Strecke machte die begrenzte Achslast zum Erreichen der geforderten Reibungslast fünf Kuppelachsen nötig, jedoch stellten die engen Kurvenradien dabei ein Hindernis dar. Aus diesem Grund wurde ein Klose-Fahrwerk verbaut, dessen Achsen durch die Bewegung des Tenders angelenkt wurden und somit dem Kurvenverlauf folgten. Durch ein Hebelwerk wurde gewährleistet, dass die Kuppelstangen ebenfalls angepasst wurden. Für eine bessere Leistungsentfaltung und Laufruhe unter Volldampf kam ein Dreizylinder-Verbundtriebwerk zum Einsatz, das auf die zweite Kuppelachse wirkte.
Die Höchstgeschwindigkeit der Loks lag wie bei den meisten Güterzugloks dieser Zeit bei 45 km/h und auf einer Steigung von zehn Promille konnten 680 Tonnen noch mit 18 km/h gezogen werden. Auf der Geislinger Steige beträgt die Steigung bis zu 22,5 Promille, dort konnte die G noch 300 Tonnen mit 13 km/h ziehen. Auch wenn dieser Wert sehr gering wirkt, konnten damals auch Loks in Doppeltraktion nicht bedeutend mehr leisten. Später wurden die Maschinen gegen die in größerer Zahl produzierte und leistungsstärkere Gattung H verdrängt. Ihre Ausmusterung erfolgte bis 1921.