Um etwas gegen den ineffizienten Einsatz alter Dampfloks im Rangierdienst zu unternehmen, konstruierte man die I e als zweifach gekuppelte Tenderlok. Bei der Entwicklung achtete man jedoch auch darauf, dass die Maschinen bei Bedarf im Streckendienst auf Nebenbahnen eingesetzt werden können. Die Maschinen wurden als kostengünstige und zweckmäßige Konstruktion ausgeführt. Durch die Nutzung des 20 mm starken Blechrahmens als Wasserbehälter konnte der Kohlebehälter vor den Führerstand verlegt werden, was die Gesamtlänge der Lok reduzierte.
Auf dem Langkessel waren der Dampfdom und der Regler getrennt voneinander ausgeführt, zwischen diesen war ein Sandkasten angebracht. Die Allan-Steuerung befand sich zwangsweise außen und der Antrieb erfolgte auf die zweite Achse. Mit einem Kuppelraddurchmesser von 1.235 mm konnten bis zu 60 km/h erreicht werden. Neben einer modernen Druckluftbremse verfügten einige der Maschinen zusätzlich über eine Gegendampfbremse.
In mehreren Serien wurden 30 Exemplare geliefert, von denen 1925 noch 25 Stück von der Reichsbahn übernommen wurden. Gemeinsam mit den von der Pfalzbahn übernommenen I b wurden sie in die Baureihe 8875 eingeordnet. Bis 1930 wurden alle ausgemustert oder an private Betreiber verkauft. So befand sich ein Exemplar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf österreichischem Gebiet, nachdem es bei einem Bauunternehmen zum Einsatz gekommen war. Es wurde von der ÖBB übernommen, bis 1956 genutzt und war somit der letzte Vertreter der I e.