Zum Ersetzen der leistungsmäßig nicht mehr zeitgemäßen Zahnradloks der Gattung IX a ließen die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen ab 1908 die IX b entwickeln. Sie hatte ebenfalls nur drei gekuppelte Achsen, jedoch musste man zur Realisierung eines höheren Gewichts vor allem wegen der begrenzten Lasten des Ravenna-Viaduktes eine Nachlaufachse hinzufügen. Die Anforderungen an die IX b bestanden daraus, 150 Tonnen schwere Züge auf 25 Promille steilen Abschnitten im Adhäsionsbetrieb mit 23 km/h zu befördern und auf dem steilsten Abschnitt bei 54,8 Promille unter Verwendung der Zahnstange noch 10 km/h zu erreichen. Um auf die benötigte Leistung zu kommen, konstruierte man die Maschinen mit einem Dampftrockner, baute ihn jedoch später auf Grund der zu geringen Wirtschaftlichkeit wieder aus.
Wie auch bei anderen Zahnradloks legte man das Triebwerk als Vierzylinder-Verbundtriebwerk aus, wobei die Hochdruckzylinder die Räder antrieben und die Niederdruckzylinder das Zahnrad. Im Adhäsionsbetrieb funktionierte das Triebwerk wie bei einer herkömmlichen Zwillingslok. Das Fahrwerk kam ohne Lenkgestell aus, indem man die zweite Kuppelachse um 24 mm und die Nachlaufachse um 40 mm seitlich verschiebbar machte. Letztere verfügte zudem bei den ersten Maschinen über eine Spurkranzschmierung.
Da man trotz der relativ geringen Zugmassen auf den steilen Streckenabschnitten eine gute Bremsleistung benötigte, stattete man die Maschinen mit drei unabhängigen Bremssystemen aus. Zusätzlich zu der obligatorischen Westinghouse-Druckluftbremse an den Rädern der Lok und des Zuges verwendete man eine Gegendruckbremse, die auch auf das Zahnrad wirkte und zur Sicherheit noch eine Wurfhebelbremse für die Kuppelräder.
Nach vier Exemplaren aus dem Baujahr 1910 beschaffte man 1921 weitere drei Stück. Sie wurden von der Reichsbahn als Baureihe 972 eingeordnet und erhielten die Ordnungsnummern 201 bis 204 bzw. 251 bis 253. Die Einsatzzeit der Lokomotiven endete jedoch schon, nachdem der 1926 begonnene Umbau des Ravenna-Viaduktes abgeschlossen war. Man hatte die alte Konstruktion von 1885 gegen ein gemauertes Bauwerk mit Rundbögen ersetzt, auf dem nun auch schwerere Maschinen fahren konnten. Von nun an fuhr hier die eigens für diese Strecke entwickelte Baureihe 85, die mit der Achsfolge 1'E1' und drei Zylindern auch ohne Zahnstange auskam. Somit wurde das letzte Exemplar der ehemaligen IX b schon 1933, nur kurz nach der Indienststellung der letzten 85 ausgemustert.