Auf der Suche nach einem Schienenfahrzeug für sehr hohe Geschwindigkeiten zog man auch eine Lösung in Betracht, die sich nicht über die Übertragung der Antriebsleistung auf die Schiene fortbewegen sollte. Franz Friedrich Kruckenberg konstruierte deshalb den Schienenzeppelin. Dieser konnte Rekordgeschwindigkeiten bis 230 km/h erreichen, war jedoch nicht für den praktischen Einsatz geeignet.
Die Idee bestand daraus, einen stromlinienförmigen Triebwagen in Leichtbau zu erstellen und diesen durch einen Propeller am Heck anzutreiben. Trotz einer Länge von über 25 Metern kam das Fahrzeug auf ein Leergewicht von nur 18,6 Tonnen. Der Wagenkasten war wie im Flugzeugbau aus einem Aluminiumrahmen mit einer Bespannung aus Segeltuch gefertigt. Das Fahrwerk des Schienenzeppelins bestand aus nur zwei Achsen, die untereinander einen Abstand von 19,6 Meter hatten. Auf Grund des langen Achsstandes war die vordere Achse lenkbar, um Kurven besser durchfahren zu können.
Der Antrieb bestand aus einem Flugzeugmotor des Typs BMW VI und einer zweiblättrigen Luftschraube. Der Motor verfügte über zwölf Zylinder und erreichte eine Leistung von 600 PS. Da dieser Antrieb keine Rückwärtsfahrt erlaubte und auf Bahnhöfen eine Gefahr darstellte, war zum Rangieren zusätzlich ein Elektromotor an der Hinterachse vorhanden. Im Mai 1931 erreichte man zum ersten Mal über 200 km/h und im am 21. Juni wurde der Rekord von 230,2 km/h aufgestellt.
Im Jahr 1932 erfolgte der erste Umbau des Fahrzeuges. Dabei wurde die Front gegen eine andere ausgetauscht, die den späteren SVT 137 glich. Unter dieser befand sich statt der einzelnen Achse ein zweiachsiges Drehgestell, um die Fahreigenschaften zu verbessern. Der Propeller wurde entfernt und der Motor gab seine Leistung nun per hydraulischer Kraftübertragung auf die beiden vorderen Achsen ab. Nun konnte man nur noch 180 km/h erreichen, jedoch war diese Lösung alltagstauglicher als vorher.
1934 erfolgte der zweite Umbau, wobei das Fahrzeug den Dieselmotor Maybach GO 5 erhielt, welcher später verbreitet zum Einsatz kommen sollte. Im Anschluss erfolgte der Verkauf an die Reichsbahn, jedoch blieben die geplanten weiteren Erprobungen schließlich aus. Nach einigen Jahren wurde das abgestellte Fahrzeug 1939 ausgemustert, wobei der sehr schlechte Zustand eine museale Erhaltung nicht möglich machte und es so zur Verschrottung kam.