Da Dieselmotoren in den Zwanziger Jahren noch über ein hohes Eigengewicht verfügten, beschaffte die Reichsbahn auch diverse Triebwagen mit Benzolmotoren. Von diesen später auch als „schwere Ausführung” bezeichneten Fahrzeugen mit genietetem Wagenkasten entstanden 1926 einige zwei- und vierachsige Exemplare. Die vier zweiachsigen Fahrzeuge bekamen die Betriebsnummern 701 bis 704. Die Entwürfe sahen etwa 20 Tonnen schwere Triebwagen mit einem Großraumabteil für 50 Personen vor. Bezüglich Motor, Getriebe und der weiteren Komponenten der Maschinenanlage bestand das Ziel, ausschließlich handelsübliche und bereits erprobte Bauteile aus dem LKW-Bau zu verwenden. Damit wollte man nicht nur die Herstellungskosten senken, sondern ermöglichte auch die Wartung und Reparatur durch reguläre Lastwagen-Werkstätten.
Den Vortrieb übernahm ein Viertakt-Benzolmotor mit sechs Zylindern, der über ein mechanisches Getriebe eine der beiden Achsen antrieb. Der Motor war im Wagenkasten untergebracht und jeweils ein Kühler befand sich an den Stirnseiten. Das Getriebe befand sich unterhalb des Fahrgastraumes. Auf Grund der Verwendung zweier Bauarten von Getrieben und einiger anderer, probeweise unterschiedlich ausgeführter Baugruppen wies jedes Fahrzeug ein anderes Leergewicht auf. Das Besondere war, dass der Fahrschalter nur eine elektropneumatische Schaltung betätigte, die Motor und Getriebe steuerte. Dieses System wurde von der AEG exklusiv für diese Triebwagen und ihre vierachsigen Verwandten mit den Nummern 755 und 756 entwickelt.
Der Einsatz der vier Fahrzeuge erfolgte meist im Bereich von Frankfurt (Oder) oder den heute polnischen Orten Pyritz und Meseritz. Später wurden je ein Abteil der zweiten Klasse und eine Toilette eingebaut und der Großraum der dritten Klasse dadurch verkleinert. Nach Kriegsende waren bereits drei der vier Exemplare als Verluste abgeschrieben worden und nur die Nummer 702 war noch auf dem Gebiet der Ost-Reichsbahn vorhanden. Diese kam auch nicht mehr zum Einsatz, wurde aber erst 1957 verschrottet.