Obwohl die großen Betriebe in Industrie und Montanbranche nach dem Krieg überwiegend Dieselloks für Rangier- und Übergabedienste bestellten, wurden auch weiterhin Dampfloks für diese Einsatzzwecke gebaut. Da hier einfache Loks mit Nassdampftriebwerk ausreichend waren, nahm Krupp eine bereits 1935 ausgelieferte C-gekuppelte Tenderlok in das Nachkriegsprogramm auf. Da diese Lok damals an eine Düngemittelfabrik in Hürth-Knapsack geliefert worden war, bekam der Typ den Namen „Knapsack”.
In Größe und Gewicht entsprachen die Loks in etwa der Einheitslok der Baureihe 890, leistungsmäßig lag sie etwa zwischen deren Nass- und Heißdampfausführungen. Mit einem Raddurchmesser von 1.100 mm waren bis zu 45 km/h möglich und mit einer Achslast von unter 15 Tonnen war sie auf fast allen normalspurigen Werksbahnen einsetzbar. Von den zwölf in Deutschland verkauften Exemplaren ging die größte Bestellung mit fünf Stück an eine Zeche in Neukirchen-Vluyn. Drei weitere Exemplare gingen in den Export in die Türkei.
Heute existieren noch sechs Stück, von denen ein Exemplar seit 2000 bei der Hespertalbahn gefahren wurde und Ende 2016 mit Fristablauf abgestellt wurde. Aktuell gibt die Hespertalbahn an, dass sich die Lok in Aufarbeitung befindet und einer Hauptuntersuchung unterzogen wird.