Die „John Bull” war eine Lokomotive, die von Robert Stephenson & Co. in England gebaut wurde und unter den ersten war, die in den USA eingesetzt wurden. Sie entstand 1831 zunächst mit der Achsfolge B und wurde zerlegt nach New Jersey verschifft. Dort wurde sie von der Camden & Amboy erneut zusammengebaut und wurde auf den Namen „John Bull” getauft, was eine Personifikation für England war. Da beim Bau der Bahn nur Pferde eingesetzt wurden, wurde die Lokomotive erst 1833 nach der Eröffnung eingesetzt.
Sie hatte anfangs kein Führerhaus und als Tender wurde eine selbstgebaute Konstruktion verwendet, die ein Whiskeyfass als Wassertank nutzte. Nachdem sie auf den einfacher verlegten amerikanischen Schienen mehrfach entgleiste, wurde eine Vorlaufachse mitsamt Kuhfänger angebaut, was ihr ihr gemeinhin bekanntes, markantes Aussehen verlieh. Dabei wurden die Kuppelstangen entfernt, womit nur noch die letzte Achse angetrieben war. Später erhielt sie zunächst einen richtigen Tender und dann ein Führerhaus.
Ihr aktiver Dienst bei der Camden & Amboy dauerte bis 1866. Nachdem die PRR 1871 die C&A aufkaufte, wurde sie restauriert und für diverse öffentliche Vorführungen verwendet. Sie gelangte 1884 in den Besitz des Smithsonian und wurde dann für lange Zeit nicht mehr bewegt. Nachdem die PRR 1939 einen funktionierenden Nachbau hatte fertigen lassen, wurde das Original 1981 zum 150. Geburtstag wieder mit eigener Kraft bewegt und war damit die älteste betriebsfähige Lokomotive der Welt.