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Preußische T 15
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Deutschland | 1897
117 Stück
Nr. 1900 auf einem Werksfoto von Henschel
Nr. 1900 auf einem Werksfoto von Henschel

Um die an ihre Grenzen gelangten dreifach gekuppelten Loks auf den Bergstrecken in Thüringen und Schlesien zu ersetzen, entwickelte man die T 15. Der Anforderungskatalog sah vor, bei Steigungen von 33 Promille und Kurvenradien von 200 Metern eine Last von 200 Tonnen noch mit mindestens 15 km/h ziehen zu können. In den engen Kurven benötigte man deutlich mehr Leistung, als bei der gleichen Steigung auf der Gerade nötig gewesen wäre.

Um die dazu nötige Kurvengängigkeit zu erreichen, nutzte man ein ungewöhnliches, geteiltes Fahrwerk mit nur einem gemeinsamen Zylinderpaar. Die vorderen drei Kuppelachsen saßen fest im Rahmen und wurden wie bei einem herkömmlichen Dreikuppler angetrieben. Die hinteren beiden Achsen saßen in einem Drehgestell und wurden über ein Hebelwerk von den vorderen Kuppelstangen angetrieben. Obwohl diese Konstruktion einen größeren Wartungsaufwand mit sich brachte, konnten die Maschinen die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen.

Der Entwurf stammte von der Maschinenfabrik Christian Hagans in Erfurt und war 1897 bereit zur Serienfertigung. Da man dort in der Regel kleinere Lokomotiven herstellte und nicht über die ausreichende Kapazität für größere Zahlen einer Maschine dieser Dimensionen hatte, wurde die Fertigung an Henschel abgegeben. Somit entstanden zwischen 1897 und 1905 insgesamt 92 Exemplare dieser Gattung. Etwa zeitgleich wurden ebenfalls bei Henschel 29 Exemplare der vierachsigen T 13 der Bauart Hagans gefertigt.

Mit der Idee zur Vereinfachung des Triebwerkes entwickelte Professor Otto Koechy später die nach ihm benannte Bauart, welche die Anzahl der Bauteile durch eine Konstruktion mit Schwinghebeln reduzierte. Trotz des praxistauglichen Ansatzes wurde nur ein Exemplar dieser Bauart gefertigt, da man bereits ab 1905 die stärkere T 16 mit dem wesentlich einfacheren Fahrwerk nach Gölsdorf produzierte.

Auf Grund der Überlegenheit der T 16 konnten die T 15 keine sehr lange Einsatzzeit erreichen. Keine von ihnen erhielt eine Reichsbahnnummer, da sie bis 1923 alle ausgemustert wurden. Auch das Einzelstück wurde weiter genutzt, aber auch 1922 in etwa zeitgleich mit seinen Schwestern ausgemustert.

Allgemein
Bauzeit1897-1905
HerstellerHenschel
Achsfolge0-10-0T (Ten-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge39 ft 0 7/8 in
Radstand22 ft 6 1/16 in
Fester Radstand9 ft 0 1/4 in
Leermasse123,459 lbs
Dienstmasse157,630 lbs
Reibungsmasse157,630 lbs
Achslast31,526 lbs
Wasservorrat3,170 us gal
Brennstoff4,409 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche25.4 sq ft
Strahlungsheizfläche90.2 sq ft
Rohrheizfläche1,390.1 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,480.3 sq ft
Gesamtheizfläche1,480.3 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder47.2 in
Kesseldruck174 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 20 1/2 x 24 13/16 in
Antrieb
AntriebDampf
Geschätzte Leistung603 hp (450 kW)
Opt. Geschwindigkeit12 mph
Max. Geschwindigkeit25 mph
Anfahrzugkraft32,542 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Tenderlok
Stand: 01/2022
Schematische Darstellung der Mechanik nach System Hagans
Schematische Darstellung der Mechanik nach System Hagans
Locomtoive Magazine, Juli 1903
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