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Preußische G 8
Deutsche Reichsbahn Baureihe 5516-22
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Deutschland | 1902
1,054 Stück
Nr. 4823 als 5.000. Lok von Orenstein & Koppel auf einem Werksfoto von 1913
Nr. 4823 als 5.000. Lok von Orenstein & Koppel auf einem Werksfoto von 1913

Die G 8 war die erste Heißdampf-Güterzuglok in Preußen. Sie wurde zwischen 1902 und 1913 insgesamt 1.054 mal gebaut, ihre Weiterentwicklung G 81 sogar mehr als 5.000 mal. Die Konstruktion stammte von Vulcan, auf Grund der Stückzahlen fand die Produktion aber bei diversen Herstellern statt.

Um sie auch auf schlecht ausgebauten Nebenbahnen einsetzen zu können, wurde eine Achslast von nur rund 14 Tonnen angestrebt. Hierbei erwies sich die laufachslose Ausführung der Lok als Vorteil, da so ihr komplettes Gewicht als Reibungsmasse zur Verfügung stand. Obwohl nur die zweite Kuppelachse seitenverschiebbar war, hatte die Machine einen guten Kurvenlauf. Aus diesem Grund konnte die Höchstgeschwindigkeit von anfangs 50 bald auf 60 km/h angehoben werden.

Ein Nachteil der geringen Achslast war, dass viele Bauteile leichter ausgeführt werden mussten, als es eigentlich nötig gewesen wäre und sich so die Leistung verringerte. Zudem gab es noch einige Probleme mit der Heißdampftechnik, weshalb ab 1908 die G 9 wieder als Nassdampflok gebaut wurde. Die frühen Exemplare der G 8 hatten dabei noch einen Rauchkammerüberhitzer bekommen, während die restlichen einen Rauchröhrenüberhitzer hatten.

Um die Leistung der G 8 zu erhöhen, erhielten spätere Maschinen einen größeren Zylinderdurchmesser, der von den ursprünglichen 575 erst auf 590 und dann 600 mm vergrößert wurde. Die Variante mit 590 mm konnte bei Versuchen einen 1.637 Tonnen schweren Kohlezug auf einer Steigung von 3,3 Promille mit 38 km/h bewegen, obwohl der Kesseldruck versuchsweise nur auf zehn statt zwölf bar gehalten wurde. Außerdem gab es später eine Feuerbüchse mit größerem Rost und mehr Heizfläche und auch einen Überhitzer mit mehr Oberfläche. Des weiteren wurden Versuche mit Gleichstromzylindern und einer Lentz-Steuerung unternommen, welche jedoch nicht die erhofften Erfolge brachten.

Die Reichsbahn übernahm 1925 noch 656 Exemplare mit den Nummern 55 1601 bis 55 2256. 1935 wurde der Bestand ergänzt um zwölf Stück von der Saarbahn und im Zweiten Weltkrieg gelangten weitere Loks aus Polen zurück zur Reichsbahn. Nach dem Krieg erhielt die Bundesbahn mit 205 Stück den Großteil der erhaltenen Maschinen. Diese wurden schon bis 1955 ausgemustert. Die Reichsbahn behielt die letzten ihrer 50 Loks bis 1969. Heute existiert noch eine Maschine, welche zum Bau der Bagdadbahn eingesetzt worden war und später aus der Türkei zurückkehrte.

Variante575 mm Zylinder600 mm Zylinder
Allgemein
Bauzeit1902-1913
HerstellerVulcan, Grafenstaden, Hanomag, Henschel, Schichau
Achsfolge0-8-0 (Eight-coupled) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge58 ft 11 3/8 in
Radstand14 ft 9 3/16 in
Fester Radstand14 ft 9 3/16 in
Gesamtradstand42 ft 5 13/16 in
Leermasse109,018 lbs117,506 lbs
Dienstmasse120,703 lbs130,514 lbs
Reibungsmasse120,703 lbs130,514 lbs
Gesamtmasse205,030 lbs
Achslast30,314 lbs32,628 lbs
Wasservorrat3,170 us gal4,227 us gal
Brennstoff11,023 lbs (Kohle)13,228 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche24.2 sq ft25.3 sq ft
Strahlungsheizfläche128.7 sq ft139.9 sq ft
Rohrheizfläche1,457.4 sq ft1,506.9 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,586.2 sq ft1,646.9 sq ft
Überhitzerfläche341.2 sq ft434.9 sq ft
Gesamtheizfläche1,927.4 sq ft2,081.7 sq ft
Variante575 mm Zylinder600 mm Zylinder
Triebwerk
Ø Treibräder53.2 in
Kesseldruck174 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 22 5/8 x 26 inzwei, 23 5/8 x 26 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,085 hp (809 kW)
Geschätzte Leistung986 hp (735 kW)
Opt. Geschwindigkeit17 mph
Max. Geschwindigkeit37 mph
Anfahrzugkraft37,055 lbf40,346 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Güterzug
Stand: 04/2022
Risszeichnung einer G 8 mit Lentz-Ventilsteuerung
Risszeichnung einer G 8 mit Lentz-Ventilsteuerung
Die Lokomotive, August 1911
G 8 „Mainz 4981” des Eisenbahnmuseums Darmstadt-Kranichstein im August 2013 in Frankfurt am Main
G 8 „Mainz 4981” des Eisenbahnmuseums Darmstadt-Kranichstein im August 2013 in Frankfurt am Main
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