Die T 26 war eine Zahnrad-Tenderlok, die in verschiedenen Regionen Preußens zum Einsatz kam. Sie war für Strecken gedacht, wie sie zum Beispiel an den Hängen des Rheins oder im Thüringer Wald zu finden waren. Die Steigungen von zum Teil mehr als 60 Promille konnten nur mit der Hilfe einer Zahnstange überwunden werden. Die ersten drei Exemplare stammten von der Maschinenfabrik Esslingen, jedoch wurden die restlichen 32 bei Borsig auf eigenem Staatsgebiet gebaut.
Zum Einsatz kam auf diesen Strecken das Zahnstangensystem Abt, welches zur besseren Führung und Laufruhe zwei Lamellen mit versetzten Zähnen nutzte. Somit hatten auch die Loks Zahnräder mit zwei Reihen, die abwechselnd verzahnt waren. Dadurch war gewährleistet, dass jederzeit ein Zahn in der Zahnstange gegriffen hat.
Die T 26 hatte für den Adhäsionsbetrieb drei gekuppelte Achsen und eine Nachlaufachse und konnte so 45 km/h erreichen. Beim Betrieb auf der Zahnstange kamen zwei Zahnradachsen zum Einsatz, deren Antrieb getrennt von den Kuppelachsen war. Dabei wurden die Räder von zwei äußeren Zylindern angetrieben und die Zahnräder von zwei inneren Zylindern. Durch die im Zahnstangenbetrieb auf 15 bzw. 20 km/h verringerte Geschwindigkeit konnte das innere Triebwerk anders ausgelegt werden, um mehr Zugkraft zu erreichen.
Die Produktion der T 26 lief bis 1921 und zwei Jahre später wurden die Loks bei der Übernahme durch die Reichsbahn als Baureihe 970 eingeordnet. In dieser Zeit lief jedoch bereits die Beschaffung der T 16.1 (Baureihe 945-17) und T 20 (Baureihe 95), welche fünffach gekuppelt waren und durch ihre große Reibungsmasse auch ohne Zahnstange große Steigungen erklimmen konnten. Auf Grund des günstigeren Betriebs dieser beiden neuen Loks wurden die letzten 970 bei der Reichsbahn schon 1932 ausgemustert. Sieben Exemplare wurden an Privat- und Werksbahnen verkauft und blieben noch bis in die Sechziger im Dienst, jedoch mit ausgebautem Zahnradantrieb.