Unter der Bezeichnung T 9 fassten die Preußischen Staatsbahnen verschiedene Bauarten von Tenderloks mit drei Kuppelachsen und einer Laufachse zusammen. Sie sollten hauptsächlich für Aufgaben eingesetzt werden, für die die T 3 zu schwach war. Ursprünglich wurden 57 Maschinen ab 1891 für verschiedene Strecken mit kleinen Unterschieden gebaut. Während die späteren T 92 und T 93 eine Vorlaufachse hatten, hatten die ursprünglichen T 9 und die T 91 eine Nachlaufachse.
Nachdem die T 9 auf eine Konstruktion von Krauss in München zurückgegangen war, bestellte man bei diversen Herstellern auf preußischem Gebiet eine größere Anzahl der Weiterentwicklung T 91. Das Gewicht und die Abmessungen stiegen nur unwesentlich, jedoch vergrößerte man den Durchmesser der Kuppelräder auf 1.350 mm. Somit konnte die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h festgelegt werden. Die Staatsbahn-Varianten der T 9 waren nur für 45 bzw. 50 km/h zugelassen, nur die hessische Lok hatte ebenfalls 60 km/h erreicht.
Bis 1901 wurden insgesamt 426 Maschinen gebaut, von denen 1925 noch 231 Stück zur Reichsbahn kamen und die zum größten Teil in die Baureihe 900-2 eingeordnet wurden. Zehn Stück wurden fälschlicherweise als Baureihe 91 beschriftet, welche eigentlich für die T 92 und T 93 vorgesehen war. Wie auch ihre Vorgänger wurden die meisten T 91 bis etwa 1930 ausgemustert und zum Teil an Privatbahnen verkauft. Während des zweiten Weltkriegs kamen einige Exemplare aus Polen zurück, von denen die letzten bis 1953 überlebten.