In der Baureihe 89 hatte man eine Vielfalt dreiachsiger Güterzug-Tenderloks der Länderbahnen zusammengefasst, die mittlerweile vorrangig im Verschiebedienst eingesetzt wurden. 1931 wurde entschieden, eine moderne Lok dieser Bauart nach den Grundsätzen der Einheitsloks zu entwickeln. Die resultierende Baureihe 890 brachte auf Grund der auf etwas mehr als 15 Tonnen reduzierten Achslast ein Dienstgewicht von nur etwa 45 Tonnen auf die Waage und verfügte über eine Gesamtlänge von weniger als zehn Meter, was sie zur kleinsten aller Einheitsloks machte. Bei ihrer Konstruktion war an verschiedenen Stellen bereits die Schweißtechnik angewandt worden, was auch zu einer Gewichtsersparnis geführt hatte.
Im Gegensatz zu den anderen modernen Lokomotiven führte die BMAG die ersten drei, 1934 ausgelieferten Exemplare aus Kostengründen in Nassdampftechnik aus. Diese bekamen die Nummern 89 001 bis 003, da die ursprünglich als 890 eingereihte Preußische T 8 zu diesem Zeitpunkt bereits an private Betreiber abgegeben worden war.
Drei weitere lieferte Henschel noch im gleichen Jahr als Heißdampfausführung aus, welche die Nummern 89 004 bis 006 bekamen. Im Folgenden setzte man beide Ausführungen zum Vergleich miteinander ein, wobei der Heißdampf in jeder Hinsicht seine Überlegenheit bewies. Am deutlichsten ist der Unterschied an der indizierten Leistung zu erkennen, welche jeweils mit 320 und 525 PS berechnet wurde. Somit wurde als Ausführung für alle weiteren Maschinen der Henschel-Entwurf ausgewählt, jedoch kam es schließlich nur noch zur Beschaffung der 89 007 bis 010 im Jahr 1937.
Die zehn Exemplare waren die meiste Zeit über im Anhalter Bahnhof in Berlin beheimatet und überstanden alle den Krieg. Im Anschluss befanden sich fünf von ihnen im polnischen Gebiet, woraufhin sie weiter von der PKP genutzt wurden. Drei weitere mussten an die Sowjetunion abgegeben werden, so dass schließlich nur noch die 89 005 und 89 008 bei der Reichsbahn der DDR verblieben. Die 008 wurde als letzte im Jahr 1968 ausgemustert und bis heute erhalten.