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Sächsische XII H2
Deutsche Reichsbahn Baureihe 382-3
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Deutschland | 1917
149 Stück
Bild der Lokomotive
Die Lokomotive, November 1913

Bereits einige Jahre nach der Jahrhundertwende hatte man mit der Gattung XII H und ihren Unterarten eine Schnellzuglok der Achsfolge 2'C beschafft. Die höchsten Stückzahlen unter diesen erreichte die XII HV, jedoch war sie mit ihrem Vierzylinder-Verbundtriebwerk zu komplex. Daraufhin entwickelte man die XII H2, die mit einem herkömmlichen Zweizylindertriebwerk ausgerüstet war. Sie wurde auch bekannt unter dem Spitznamen „Sächsischer Rollwagen”.

Der grundlegende Aufbau der XII H2 wies große Ähnlichkeit mit der schwereren Preußischen P 8 auf, jedoch konnte sie auf Grund der moderneren Technik und des höheren Kesseldrucks eine größere indizierte Leistung vorweisen. Da die Maschinen für die bergigeren Strecken des sächsischen Netzes vorgesehen waren, wählte man einen kleineren Durchmesser für die Kuppelräder und nahm somit eine Höchstgeschwindigkeit von nur 90 km/h in Kauf, um stattdessen auf eine höhere Zugkraft zurückgreifen zu können.

Vorerst beschaffte man im Zeitraum von 1917 bis 1922 insgesamt 149 Exemplare. Während des Ersten Weltkriegs gingen zehn Stück verloren und nach dem Krieg mussten 15 Stück an Frankreich abgegeben werden, so dass die Reichsbahn noch 124 Maschinen übernehmen konnte. Sie wurden wie die P 8 in die Baureihe 38 eingeordnet und erhielten die Nummern 38 201 bis 38 324. Da bei der Reichsbahn Bedarf nach weiteren XII H2 bestand, ließ man 1927 noch zehn neue Exemplare nachbauen. Im Jahr 1938 wurde ein großer Teil der Maschinen in das nun ins Deutsche Reich eingegliederte Sudetenland verlegt. Dies war der Grund dafür, dass nach dem Zweiten Weltkrieg etwa die Hälfte des Bestandes auf dem Gebiet der Tschechoslowakei anzutreffen war. Diese 61 Exemplare gehörten nun zur CSD und wurden bis 1959 als Reihe 365.5 eingesetzt. In Deutschland kam der größte Teil der Lokomotiven in die sowjetische Besatzungszone, wo sie bei der Reichsbahn der DDR zuletzt in Brandenburg beheimatet waren und bis 1971 verschwanden.

Allgemein
Bauzeit1917-1922, 1927
HerstellerHartmann
Achsfolge4-6-0 (Ten-wheeler) 
Spurweite4 ft 8 1/2 in (Normalspur)
Maße und Gewichte
Länge62 ft 2 7/8 in
Radstand23 ft 7 7/16 in
Fester Radstand11 ft 5 13/16 in
Leermasse137,348 lbs
Dienstmasse153,001 lbs
Reibungsmasse102,515 lbs
Gesamtmasse242,288 lbs
Achslast34,392 lbs
Wasservorrat5,548 us gal
Brennstoff15,432 lbs (Kohle)
Kessel
Rostfläche30.5 sq ft
Strahlungsheizfläche145 sq ft
Rohrheizfläche1,576.4 sq ft
Verdampfungsheizfläche1,721.4 sq ft
Überhitzerfläche465 sq ft
Gesamtheizfläche2,186.4 sq ft
Triebwerk
Ø Treibräder61.8 in
Kesseldruck188 psi
DampfdehnungEinfach
Zylinderzwei, 21 5/8 x 23 5/8 in
Antrieb
AntriebDampf
Ind. Leistung1,302 hp (971 kW)
Opt. Geschwindigkeit29 mph
Max. Geschwindigkeit56 mph
Anfahrzugkraft28,712 lbf
Berechnete Werte
Dampflok
Schnellzug
Stand: 01/2022
Schnittzeichnung
Schnittzeichnung
Die Lokomotive, November 1913
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