Nach den ersten Schnellzugloks der Bauart A 3/5 ließ die Gotthardbahn 1908 von Maffei eine weitere Type dieser Bauart entwickeln. Obwohl sie vorrangig auf den Talstrecken der Gesellschaft zum Einsatz kommen sollte, sollte sie daneben auch leichtere Züge auf der Bergstrecke ziehen und erhielt deshalb wie schon ihre Vorgängerinnen relativ kleine Räder mit einem Durchmesser von 1.610 mm. Maffei nutzte hier die Grundkonstruktion der bayerischen P 3/5 als Basis.
Somit hatten die Loks einen Barrenrahmen und eine lange, schmale Feuerbüchse, die zwischen den Rädern der zweiten und dritten Kuppelachse lag. Die Decke der Feuerbüchse war nach hinten abfallend, dass sie bei Bergabfahrt auf der 27 Promille steilen Bergstrecke immer ausreichend mit Wasser bedeckt war. Zur Steigerung der Effizienz kam ein Dampftrockner der Bauart Crawford-Clench zum Einsatz, der ab 1913 gegen den schmidtschen Rauchröhrenüberhitzer ersetzt wurde.
Die Abmessungen der Zylinder und Teile der Steuerung stimmten mit der 1906 ebenfalls von Maffei gelieferten Güterzuglok der Type C 4/5 überein, um die Anzahl der vorzuhaltenden Ersatzteile zu verringern. Alle Zylinder wirkten nach Bauart von Borries auf die erste Kuppelachse. Pro Seite kam ein Kolbenschieber zum Einsatz, der gleichzeitig jeweils einen Hoch- und einen Niederdruckzylinder steuerte. Obwohl diese Anordnung effizient war, führte sie auf Dauer zu Schäden an der Steuerung.
Maffei lieferte vier Exemplare, vier weitere wurden noch im gleichen Jahr von der SLM in Winterthur geliefert. Auf den Talstrecken konnten sie 350 Tonnen schwere Züge bei zehn Promille mit 60 km/h befördern, bei den 27 Promille der Bergstrecke waren es noch 150 Tonnen bei 40 km/h. Bereits 1909 wurde die Gotthardbahn verstaatlicht, so dass die Loks nun von der SBB betrieben wurden. Nach der Elektrifizierung der Gotthardbahn erfolgte ihre Ausrangierung schon 1925.