Um die Jahrhundertwende suchte Enrico Plancher, Chefingenieur der Rete Adriatica eine Lösung für die Unterbringung großer Feuerbüchsen bei gleichzeitiger Eliminierung der Sichtbehinderungen durch den Rauch. Sein Ansatz bestand darin, einen Ten-wheeler in umgekehrter Richtung anzuordnen und damit die Feuerbüchse nach vorne zu ziehen. Dadurch hatte diese oberhalb des Drehgestells ausreichend Platz und konnte einen großen Rost aufnehmen. Da nun auch das Führerhaus vorne war, war die Sicht nicht mehr durch den Rauch eingeschränkt, was vor allem bei Tunneldurchfahrten einen großen Vorteil mit sich brachte.
Während man das Problem der Feuerung bei späteren Cab-Forward-Lokomotiven mit Öl oder Kohlenstaub löste, musste bei den Loks der Rete Adriatica die Kohle im Führerhaus mitgeführt werden, was sie zur Halbtenderlok machte. Statt eines Tenders mit Wasser und Kohle wurde nur ein einfacher, dreiachsiger Tankwagen mitgeführt. Das Verbundtriebwerk wurde nach eigenen Plänen von Plancher ausgeführt, wobei sich die beiden Hochdruckzylinder rechts und die Niederdruckzylinder links befanden und von nur insgesamt zwei Heusinger-Steuerungen betätigt wurden.
Es wurden zunächst nur zwei Prototypen gefertigt, von denen der erste auf der Weltausstellung in Paris gezeigt wurde und danach testweise für anderthalb Monate an die französische Ouest ausgeliehen wurde. Bis 1906 entstanden insgesamt 43 Exemplare, die zum Teil in Deutschland bei Borsig gebaut wurden. Die letzten waren bereits ab Werk der FS zugeordnet und in die Baureihe 670 eingereiht.
Die Positionierung des Führerstands war zwar in der Theorie vorteilhaft, brachte jedoch im Betrieb schwerwiegende Nachteile zu Tage. Da sich der Kessel in Fahrtrichtung hinter der Besatzung befand, konnte man nicht gleichzeitig den Kessel und die Strecke beobachten. Trotzdem wurden die Loks ab 1919 mit neuen Kesseln mit Überhitzer ausgestattet, was die Leistung um 15 Prozent steigerte. Diese Loks wurden als Baureihe 671 geführt und bis Anfang der Dreißiger eingesetzt. Noch 1936 wurde ein Exemplar vor der Verschrottung gerettet, indem es als Versuchsträger für den Franco-Crosti-Vorwärmer genutzt und als Baureihe 672 bezeichnet wurde.