Die Schnellzuglokomotive der Klasse DD markierte bei den Victorian Railways den Wechsel von der Achsfolge 2'B zur 2'C. Sie war dabei die erste Lokomotive dieser Bahngesellschaft, die sie 1902 selber entwickelte und die nicht mehr auf britischen Entwürfen basierte. Bereits ab 1907 wurde sie von der stärkeren Klasse A2 verdrängt und nicht mehr im Schnellzugdienst eingesetzt.
Dank ihrer geringen Achslast, konnte sie nun im gemischten Dienst auf Nebenstrecken eingesetzt werden. Schon ab 1907 wurden 58 für den Vorortverkehr in Melbourne in 2'C1'-Tenderloks umgebaut und als Klasse DDE bezeichnet. Sie erhielten später die Bezeichnung D4, wurden aber bereits 1924 und 1925 auf Grund der Elektrifizierung verschrottet.
Die Produktion der normalen Schlepptendervariante lief bis 1916, wobei immer wieder einzelne Produktionslose neu ausgeschrieben wurden. Um die Fertigung des eigenen Entwurfs im Ausland zu erproben, wurden jeweils 20 bei Beyer, Peacock & Co. und bei Baldwin gebaut. Die letzten Loks wurden bereits mit Überhitzer ausgeliefert, viele vorhandene wurden nachgerüstet. So wie die Tendervariante bald als D4 bezeichnet wurde, wurden die Nassdampfloks bald D1 und die Heißdampfloks D2 genannt.
Insgesamt waren 261 Stück gebaut worden. In den Jahren 1929 bis 1947 wurden 93 Loks umgebaut mit dem stärkeren Heißdampfkessel der Klasse K, welche nun zur D3 wurden. Bis etwa 1950 wurde etwa die Hälfte verschrottet, die meisten anderen bis in die Sechziger. Nur eine einzige, die als Inspektionslokomotive verwendet wurde, blieb bis 1974 im Einsatz. Heute ist nur noch die 639 einsatzfähig und etwa 15 weitere sind nicht betriebsfähig erhalten.