Um die Leistungsfähigkeit der Ten-wheeler für den Güterzugeinsatz zu steigern, entwickelte man auf Basis der Klasse R die R-1. Die größte Beschränkung der R war die Feuerbüchse, die zwischen den Rahmenwangen lag und sich somit nicht weiter vergrößern ließ.
Deshalb erhielt die R-1 eine weniger tiefe, aber breitere Feuerbüchse, die auf dem Rahmen stand. Damit konnte ihre Breite von 1.020 auf 1.630 mm vergrößert werden. Ihre Wände wurden als Wellblech umgesetzt, um Risse durch Ausdehnung zu verringern und die Wartungsintervalle zu vergrößern. Weitere Änderungen umfassten die Vergrößerung des Zylinderdurchmessers von 20 auf 21 Zoll, einen Kesseldruck von 200 statt 190 psi und Kolben- statt Flachschieber.
Zwischen 1901 und 1908 wurden 240 Loks bei ALCO in Schenectady und 85 bei Baldwin gebaut. Zu Anfang hatten alle Loks eine innere Stephenson-Steuerung, in den letzten Serien ab 1907 kam aber eine äußere Heusinger-Steuerung zum Einsatz.
Mindestens 87 Loks wurden später mit einer Ölfeuerung ausgestattet. 299 Stück wurden um 1926 auf Heißdampf umgebaut. Dabei wurde die Heizfläche der Feuerbüchse durch den Einbau von Wasserrohren und Thermosiphons nochmals deutlich vergrößert.
Nachdem stärkere Loks verfügbar geworden waren, wurde die R-1 zunehmend vom Güterzugdienst auf Hauptstrecken auf Nebenstrecken verdrängt. Die Ausmusterung der ersten nennenswerten Zahlen erfolgte ab 1939 und bis 1957 war die letzte verschwunden. Heute sind noch drei Stück vorhanden, von denen sich zwei Stück in der Restaurierung befinden.