Als Nachfolger der Pacific-Loks der Reihe 231-011 bis 060 ließ die État ab 1914 die erste Serie der Loks bauen, die später die Nummern 231-501 bis 783 tragen sollten. Auch die neuen Loks erhielten wieder ein Vierzylinder-Verbundtriebwerk, wurden zusätzlich aber mit Heißdampf betrieben. Die erste Serie umfasste zehn Loks, von welchen beim Einmarsch der Deutschen in Lille nur sechs Stück abgeliefert waren. Die weiteren vier Maschinen wurden nach der Fertigstellung nach Deutschland gebracht. Weitere Serien entstanden bei unterschiedlichen Herstellern, darunter auch die North British Locomotive Company.
Bereits bei der Auslieferung entsprachen die Loks dem modernsten Stand der Technik, den man auch bei anderen französischen Schnellzugloks vorfand. Dazu zählten ein Triebwerk der Bauart Du Bousquet-De Glehn, bei welchem sich die Hochdruckzylinder außen befanden und weit nach hinten verschoben waren, weil sie die mittlere Kuppelachse antrieben. Währenddessen befanden sich die Niederdruckzylinder innen und trieben die erste Kuppelachse an. Außerdem kamen noch ein kleeblattförmiges Blasrohr und Tender mit einer Schöpfeinrichtung zum Wasserfassen bei voller Fahrt zum Einsatz. Zwischen 1933 und 1949 wurden die Loks in verschiedenen Formen modernisiert, wobei insgesamt sechs Bauarten entstanden. Die Änderungen betrafen unterschiedliche Formen der Steuerung, jedoch wurden einige auch mit Speisewasservorwärmer oder einer längeren Rauchkammer versehen.
Unter den insgesamt 283 Maschinen, die bis 1922 gefertigt worden waren, waren auch einige als „Pacific TP” bezeichnete, die zu Kriegszeiten als Hilfsleistung an die PO und die Elsässer Bahn geliefert worden waren. Bei der Gründung der SNCF wurden diese, gemeinsam mit den sechs an die État gelieferten Bauformen als 231 C, D, F, G, H und J bezeichnet. Nachdem zunächst ab 1937 rund um Paris einige Strecken elektrifiziert worden waren, verkleinerte sich das Einsatzgebiet. Nachdem auch auf nicht elektrifizierten Strecken moderne Dieselloks den Schnellzugverkehr übernommen hatten, fand die letzte Fahrt einer 231 G im September 1968 statt. Heute ist eine dieser 231 G noch betriebsfähig erhalten.