In den Zwanzigern stellte die WAGR fest, dass sie für Schnellzüge auf langen Strecken keine ausreichende Anzahl passender Loks hatte und die Pacifics der E-Klasse von 1902 nicht mehr zeitgemäß waren. Man wollte vor allem die Hilfsloks an den Steigungen am Darling Scarp überflüssig machen und die Anzahl der Zwischenstopps zum Auffüllen der Vorräte mit Hilfe einer sparsameren Lok reduzieren. Somit erhoffte man sich, etwa auf dem eigenen Abschnitt der Trans-Australian Railway die Reisezeit deutlich verkürzen zu können. Für die Verwendung der energiearmen Kohle aus den Collie-Feldern musste die neue Lok zudem einen großen Rost haben, was bei der Auslegung als Pacific gut umsetzbar war.
Ernest A. Evans entwickelte eine Pacific, die von der Klasse AB der New Zealand Railways und der Klasse R der Tasmanian Government Railways beeinflusst worden war und eine Belpaire-Feuerbüchse hatte. Die ersten zehn Exemplare wurden von North British in Schottland in den Jahren 1924 und 1925 hergestellt. 1927 und 1929 folgten insgesamt 15 weitere aus den eigenen Midland Railway Workshops der WAGR. Sie hatten zunächst neue Tender bekommen, wurden später aber zum Teil auf kürzere Tender von der alten Klasse R umgestellt.
Da gegen Ende der Dreißiger immer noch viele alte Loks im Bestand waren, die gegen modernere ersetzt werden mussten, gab man zehn weitere Loks der Klasse P in Auftrag. Sie erhielten diverse Detailverbesserungen in den Bereichen Kessel, Drehgestell, Scheinwerfer und Schiebersteuerung. Als erste Loks der WAGR überhaupt erhielten sie Namen, die in diesem Fall von westaustralischen Flüssen kamen. Somit waren sie zunächst nur als River-Klasse bekannt, erhielten 1946 aber die neue Bezeichnung Pr.
Diese Maschinen waren mit einem von 160 auf 175 psi erhöhten Kesseldruck in der Lage, 564 Tonnen schwere Züge auf 12,5 Promille zu befördern. Die Achslast konnte umgestellt werden zwischen den ursprünglichen 13,0 Tonnen der Klasse P auf 14,4 Tonnen. Zu Anfang wurden die neuen Loks einheitlich mit den alten Loks eingesetzt und dabei der Kesseldruck auf 160 psi eingestellt, während kein Gebrauch von der höheren Achslast gemacht wurde. Erst später wurden die Sicherheitsventile anders eingestellt und die Einrichtung zum Umstellen der Achslast genutzt. Gleichzeitig wurden acht Exemplare der ursprünglichen Bauform auf den gleichen Stand gebracht.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Klassen P und Pr oft auch für Truppentransporte genutzt. Nach dem Krieg wurden sie zeitweise auf Ölfeuerung umgestellt, als es Probleme mit der Beschaffung von Kohle aus den Collie-Feldern gab. Sie sollten eigentlich von den Klassen Pm und Pmr abgelöst werden, was jedoch auf Grund deren schlechter Laufeigenschaften nicht funktionierte und die Klassen P und Pr weiterhin im Schnellzugdienst bleiben ließ. Die Kessel wurden später auf den gleichen Stand wie bei der Pm und Pmr gebracht. Nachdem 1954 die Dieselloks der Klasse X eingeführt worden waren, wurden die Dampfloks in den Güterzug- und Rangierdienst verlegt. Sie wurden schließlich zwischen 1967 und 1969 ausgemustert und heute sind noch jeweils eine P und eine Pr erhalten.