Die beiden gebauten Exemplare der Baureihe 10 waren Schnellzuglokomotiven, die 1957 für die Bundesbahn gebaut wurden und den Höhepunkt in der Entwicklung der Dampfloks darstellten. Obwohl sie gute Leistungen erbrachten und ein imageträchtiges Äußeres hatten, blieb es auf Grund des Strukturwandels bei den beiden Prototypen und einer Einsatzzeit von nur elf Jahren.
Der Zeit entsprechend kam ein geschweißter Kessel wie bei anderen Neubaudampfloks zum Einsatz und der Rahmen war nicht mehr als Barrenkonstruktion ausgeführt, sondern aus ebenfalls geschweißten Blechen. Die Feuerung erfolgte bei der 10 001 anfangs mittels Kohle über eine mechanische Beschickungsvorrichtung, unterstützt durch eine Ölzusatzfeuerung. Die 10 002 wurde ab Werk mit einer Ölhauptfeuerung ausgerüstet und das erste Exemplar später auch darauf umgerüstet. Im Gegensatz zu früheren Stromlinienloks wurden die Maschinen nicht komplett verkleidet, sondern sie erhielten nur eine Teilverkleidung im unteren Bereich und eine spitze Rauchkammertür. Leistungsangaben reichen zum Teil bis zu 3.000 PS und bei den Verbräuchen wurden Werte erreicht, die besser waren als bei allen anderen Dampfloks. Der Nachteil dieser leistungsfähigen Konstruktion war jedoch, dass die Achslast 22,8 Tonnen erreichte und deshalb für einen großen Teil der damaligen Trassen zu hoch war.
Somit ergaben sich nur wenige Möglichkeiten, zu denen die Baureihe 10 ihr ganzes Leistungspotenzial zeigen konnte. Obwohl Dieselloks zu dieser Zeit noch geringere Leistungen hatten und die Elektrifizierung der Strecken in vielen Teilen von Deutschland noch nicht weit fortgeschritten war, näherte sich die Dampfzeit dem Ende. Schließlich wurden diese beiden Einzelexemplare schon 1967 und 1968 ausgemustert und heute ist nur noch die 10 001 nicht fahrbereit erhalten.