Im Bestreben William Barton Wrights, den Fuhrpark der Lancashire & Yorkshire mit einer geringeren Zahl von Lokomotivklassen zu vereinheitlichen, wurde die Klasse 629 als 2'B-Schnellzuglok entwickelt. Die ersten acht kamen 1880 von Sharp, Stewart & Co., wo auch die Entwicklung im Wesentlichen stattfand. Sie hatten einen Kuppelraddurchmesser von sechs Fuß (1.829 mm), womit auch topografisch anspruchsvolle Strecken kein Problem waren. Im Vergleich mit den bisherigen 1B-Lokomotiven mussten zunächst kleinere Tender verwendet werden, da die Drehscheiben zu kurz waren.
Weitere Serien kamen von Sharp, Kitson und Vulcan. Die letzten 16 wurden 1887 unter Aspinall von Vulcan geliefert und brachten die Gesamtzahl auf 110. Diese hatten einen längeren Radstand zwischen den Kuppelachsen, eine andere Bauart der Federung und kleinere Laufräder. Alle Loks der Klasse 629 bis auf zwei wurden bis 1914 ausgemustert. Diese zwei kamen erst zur LNWR und dann zur LMS, wo sie 1930 ausgemustert wurden. Aspinall nutzte die Klasse 629 als Basis für seine Klassen 2 und 3.