Die kkStB beschafften ab 1898 99 Loks der Reihe 106, die eine direkte Weiterentwicklung der Reihe 6 waren. Im grundsätzlichen Aufbau und den meisten wesentlichen Kennzahlen waren sie fast identisch. So handelte es sich um Schnellzugloks der Achsfolge 2'B mit 2,14 Meter großen Rädern und einem Zweizylindertriebwerk mit Verbundwirkung. Lediglich der Durchmesser des Niederdruckzylinders war 20 Millimeter größer. Der Kessel hatte nun einen größeren Rost auf Kosten der Rohrheizfläche.
Das Einsatzgebiet der 106 war das gleiche wie bei der 6, das heißt Schnellzüge bis etwa 250 Tonnen auf flachen Strecken. Die Zulassung erfolgte wie zu dieser Zeit in Österreich üblich nur für 90 km/h, obwohl auf einer Testfahrt 130 km/h erreicht worden waren. In der Ebene konnten sie mit 200 Tonnen 75 km/h erreichen und bei zehn Promille noch 60 km/h mit 60 Tonnen.
Auch die Südbahn beschaffte 27 Exemplare der Reihe 106. Ein Unterschied bestand darin, dass die Sicherheitsventile hier noch als Federwaagventile ausgeführt waren, während die Staatsbahn bereits Pop-Ventile verwendete. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden die Maschinen der Südbahn auf die ungarische MÁV und die Eisenbahnen des SHS-Königreichs (der späteren JDŽ) aufgeteilt. Von den Maschinen der kkStB gingen 42 an die BBÖ und 43 an die CSD. Weitere kamen zur PKP und jeweils eine zur FS und zur JDŽ. Ab 1938 reihte die Deutsche Reichsbahn die Loks in die Baureihe 131 ein, musterte sie jedoch kurz darauf aus. Auch bei der MÁV und bei der CSD endete die Karriere kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.